Wenn du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu. Oder war es Unvermögen? Denn die Sulzbacher Handballer, die als krasser Außenseiter nach Münchberg zum Tabellendritten der Handball-Landesliga Nord gefahren waren, schafften es wieder einmal nicht, am Ende das zu ernten, was sie sich in 55 Minuten hart erkämpft hatten. So siegten die Gastgeber im Schlussspurt doch noch - fast etwas unverdient - mit 36:33 und stellten den Spielverlauf auf den Kopf.
Wie gewohnt ohne eine Handvoll Leistungsträger, aber mit einer gehörigen Portion Motivation, präsentierten sich die Herzogstädter vor allem in den ersten 30 Minuten. Die gefährlichen Torjäger der Franken, Jan Lad und Vit Kalas, hatten sie mit einer offensiven Ausrichtung gut im Griff, was aber auf Kosten des restlichen Abwehrverbands ging. So bedurfte es schon einer starken Angriffsleistung, um die Gastgeber in Schach zu halten. Hier überraschte Trainer Christian Rohrbach den Gegner mit einer interessanten Variante. Er stellte den starken Kreisläufer Filip Dujcak auf die Spielmacherposition und beorderte dafür Martin Burkhardt an den Kreis. Der Tscheche wirbelte auch auf dieser Position und fand schnell den Draht zu seinem Mitspieler. Mit dieser treffsicheren Kleingruppe dominierten die Gäste die erste Hälfte, die mit einer 19:17-Führung für den HCS endete.
Eine Viertelstunde ging das dann munter so weiter. Abwehr schwach, Angriff gut, das reichte gegen den Favoriten, der nicht seinen Sahnetag erwischt hatte. Nach 45 Minuten und dem 27:24-Zwischenstand hofften die Sulzbacher Fans schon auf die Sensation, doch dann riss der Faden im Spiel der Oberpfälzer. Sie haderten mit den Schiedsrichtern, die sich selbst nach dem Spiel für ihre Leistung entschuldigten, aber die Gäste machten nun auch wieder selbst zu viele technische Fehler, anstatt die Partie ruhig nach Hause zu spielen.
Als die Gastgeber fünf Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielten (31:31), fehlte so manchem Akteur auch der Mut, noch einmal dagegen zu halten. Einzig Jonas Rohrbach wehrte sich noch, alle anderen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. So kam, was kommen musste: Drei Münchberger Treffer in der letzten Minute stellten die Partie auf den Kopf und bescherten den Oberfranken einen kaum noch für möglich geglaubten Heimsieg.
HC Sulzbach: Tor: Feldbauer, Männl. Feld: Dujcak (7), Luber (6/2), Stiegler (4), Rohrbach (4), Forster (4), Burkhardt (4), Jiri Fort (2), Plößl (1), Kobylan (1), Wiesent, Pavel Fort













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