"Die Erleichterung ist groß, zumal das fast niemand erwartet hatte. Wir mussten teilweise die halbe Mannschaft ersetzen", erklärte Trainer Udo Schnurrer, der Trainer des FC Tirschenreuth, nachdem die Relegationsspezialisten diesmal den direkten Klassenerhalt geschafft hatten. Zwei Mal mussten die Kreisstädter zuletzt nachsitzen. 2017 gelang noch unter der Regie von Marian Vaclavik über die Relegation der Aufstieg in die Bezirksliga und 2018 führte Schnurrer den FC in drei nervenaufreibenden Entscheidungsspielen zum Ligaerhalt. "Heuer haben wir endlich wieder eine richtige Pause. Die Spieler können Abstand gewinnen, ehe Mitte Juni wieder die Vorbereitung beginnt", freut sich auch Spielleiter Thomas Schramm über die vorzeitige Rettung.
Vier Siege, zwei Remis
Noch vor fünf Wochen war das Happy End undenkbar. Am 7. April unterlag der FC zu Hause Mitkonkurrent ATS Kulmbach 1:2 und lag mit 21 Punkten sieben Zähler hinter den Bierstädtern (12./28) auf dem direkten Abstiegsplatz 14. Dazwischen war noch die SG Regnitzlosau (13./22) auf dem Relegationsplatz. Doch dann wendete sich das Blatt: Während Kulmbach und Regnitzlosau seitdem nur zwei beziehungsweise vier Zähler holten, legten die Kreisstädter eine Serie mit vier Siegen und zwei Remis hin. Besonders beachtlich waren die Dreier gegen den TSV Mistelbach und den SV Poppenreuth. Beide haben damit die Chance auf Relegationsplatz zwei eingebüßt.
"Kompliment an die Mannschaft, die nicht aufgegeben und sich selber aus der misslichen Lage rausbugsiert hat", sagte Schnurrer, der den kämpferischen Einsatz lobt. Spielerisch sei nicht mehr drin gewesen. "Wir können nur so spielen, wie wir die Leute dafür haben. Wir haben gute Konterspieler, gute Abwehrspieler, aber wenig Kreativspieler." Verändert habe der Coach nicht viel, weil einfach die Möglichkeiten fehlten und sich die Mannschaft wegen der vielen Ausfälle meist von selbst aufgestellt habe. "Lediglich am Sonntag in Poppenreuth habe ich auf eine Fünferkette umgestellt." Schramm hebt die mannschaftliche Geschlossenheit hervor: "Alle haben gekämpft bis zum Umfallen."
Am Aufschwung der letzten Wochen hatte einer großen Anteil: Anthony Hofweller. Der Stürmer, der zum Landesligisten FC Vorwärts Röslau wechselt, erzielte bei den jüngsten Siegen in Katschenreuth (4:3), gegen Mistelbach (2:1) und in Poppenreuth (3:1) sechs Tore. "Er hat sich sehr gesteigert", freut sich Schramm, und Schnurrer attestiert dem Angreifer ein "sehr hohes Grundpotenzial". Hofweller habe Phasen gehabt, in denen er nicht fit oder angeschlagen war. "Am Schluss war er wieder der Alte", erklärte der Coach.
Nach zwei erfolgreichen Jahren bricht Schnurrer seine Zelte in Tirschenreuth ab und sucht eine neue Herausforderung beim TSV Thiersheim, der als Absteiger in die Kreisliga feststeht. Ärger kommt dabei beim 50-Jährigen nicht auf. "Zu dem Zeitpunkt, als ich mich für Thiersheim entschieden habe, war schon klar, dass der TSV die Klasse wahrscheinlich nicht halten wird."
Tusek löst Schnurrer ab
Der Nachfolger von Schnurrer steht mit Markus Tusek vom A-Klassisten TSV Krummennaab seit zwei Wochen fest. Neben Hofweller gibt es mit Daniel Lauterbach (zum Landesligisten SV Mitterteich) und Emre Taskiran (legt eine Pause ein) noch zwei Abgänge. Weitere Personalien sind noch nicht zu vermelden. "Wir sind aktuell in Gesprächen mit dem einen oder anderen Neuzugang. Fix ist aber noch nichts", sagte Schramm.













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