Seit 2011 konnten sich ununterbrochen Sportler des Tirschenreuther Schwimm-Clubs für nationale Titelkämpfe qualifizieren. Einzige Ausnahme: 2020 fielen die nationalen Meisterschaften Corona zum Opfer. In dieser Woche nun setzt Fynn Legat die Tradition fort. Wie vor ihm die Einzelstarter Tim Schmalzreich, Florian Sammüller, Kathrin Bachmeier oder Viktoria Bogner (die beiden letzteren zudem zusammen mit Carina Bönisch, Lena Rath und Daria Codlova in den Freistilstaffeln) konnte der 16-jährige Spezialist für die kurzen Bruststrecken die alles andere als einfachen Qualifikationsnormen erfüllen.
Am Dienstag und Donnerstag vertritt Fynn Legat im Berliner Europa-Sportpark die Farben des TSC. Die dortige Schwimm-Arena, zuletzt Austragungsort des FINA-World-Cups, ist Tirschenreuther Schwimmern nicht nur bestens bekannt, sie ist wegen ihres schnellen Wettkampfbeckens und der tollen Atmosphäre auch äußerst beliebt. Dabei war der Weg nach Berlin für den Realschüler, der sich bereits 2019 für diese Meisterschaften qualifizieren konnte, heuer besonders schwer. Der Grund dafür: Bedingt durch die Corona-Auflagen gab es vor allem in näherer Umgebung kaum Start- und somit auch kaum Qualifikationsmöglichkeiten. Notwendig waren daher Reisen bis nach Bremen, Dresden, Köln, Aschaffenburg oder eben Berlin, wo Legat für den Weltcup eine Wild-Card bekommen hatte und dort absolut überzeugen konnte.
In der Regel acht Trainingseinheiten pro Woche standen zuletzt auf dem Programm des Tirschenreuthers, der während der Woche in Bayreuth lebt und dort von SVB-Trainerin Alexandra Labdy betreut wird. An den Wochenenden trainiert Legat bei seinem Heimatverein unter German Helgert. Starten wird Fynn Legat in Berlin für den TSC in der SG Nordoberpfalz, betreut wird er von seiner Mutter, der TSC-Vorsitzenden Barbara Legat-Kasel. Angesprochen auf seine Ziele steht für Fynn Legat vor allem der 50-m-Sprint am Dienstag im Fokus, wo er gerne seine aktuelle Bestzeit von 0:31,62 Minuten toppen möchte. Über die 100-m-Strecke, die am Donnerstag ansteht, hat er sich mit 1:12,63 Minuten qualifizieren können und möchte auch hier möglichst nahe an seine Bestmarke heranschwimmen.
Dass dieses Unterfangen kein Selbstläufer wird, erklärt TSC-Trainer German Helgert vor allem an der Terminierung: "Lange Zeit war unklar, ob die Meisterschaften, die normalerweise im Mai anstehen, heuer überhaupt ausgetragen werden können. Mit dem Zeitpunkt Oktober war ein sonst üblicher Saisonaufbau nicht hinzubekommen." Dennoch vertraut der Trainer-Routinier auf seinen Schützling: "Fynn ist absolut erfolgsorientiert und freut sich ungemein auf die Starts. Er wird auch diesmal mit guten Leistungen aufwarten", ist sich Helgert sicher.
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