Tirschenreuth
05.02.2020 - 19:06 Uhr

Die Ligen im Fußballkreis werden kleiner

Ab der Saison 2021/22 werden zunächst die Kreisklassen auf 14 Vereine reduziert. Die Kreisliga folgen ab 2022/23.

Mit so einer breiten Zustimmung hatte Peter Kemnitzer, der Spielleiter im Fußballkreis Hof/Wunsiedel/Tirschenreuth nicht gerechnet. Nur 17 von etwa 130 Vereinen, die sich bei den Winterarbeitstagungen in Röslau, Trogen und Furthammer an der Abstimmung beteiligt hatten, waren gegen eine Reduzierung der Ligen von 16 auf 14 Vereine. 113 Kreisligisten, Kreisklassisten und A-Klassen-Klubs stimmten dafür.

Die Verantwortlichen im Fußballkreis wollen mit diesem Schritt vor allem ein weiteres Ausbluten der A-Klassen verhindern. "Die Zahl der Spielgemeinschaften wird immer mehr, und damit auch die Zahl der A-Klassen-Vereine immer weniger", legte Kemnitzer bei der Tagung der Kreisligen Süd und Nord im Sportheim des FC Vorwärts Röslau den Finger in die Wunde. "Wir haben momentan 27 Spielgemeinschaften, und die Tendenz ist steigend." Bereits in dieser Saison sei die Zahl der A-Klassen im Kreis von sechs auf fünf geschrumpft. In den meisten bayerischen Fußballkreisen seien ohnehin 14er-Ligen bereits seit zehn Jahren gang und gäbe.

Vor allem bei den Kreisliga-Vereinen hatte Kemnitzer, wie er nach der Tagung in Röslau sagte, mehr Widerstände für seine Pläne erwartet. Doch auch die Kreisligisten standen einer 14er-Liga mit großer Mehrheit gegenüber. Die Vorteile für die Vereine liegen laut Kemnitzer klar auf der Hand: Es gibt in der Regel keine Spiele unter der Woche und damit keine Englischen Wochen. Außerdem ist die Winterpause deutlich länger: von Anfang November bis Ende März.

Nach der breiten Zustimmung sehen die Pläne der Kreisspielleitung folgende Schritte vor: In der neuen Saison 2020/21 bleibt zunächst alles beim Alten. Allerdings wird es in den 16er-Kreisklassen einen verschärften Abstieg geben, um in der Saison 2021/22 diese Ligen auf 14 Vereine zu reduzieren. In der Saison darauf, also 2022/23, wird es dann auch in den Kreisligen nur noch je 14 Vereine geben.

Carsten Rohrsetzer von der (SG) SV Mitterteich II/SV Steinmühle plädierte dafür, Spielgemeinschaften den Aufstieg auch in die Ligen des Bezirks, wie bei den Junioren längst der Fall, zu ermöglichen. Bezirksspielleiter Gerald Schwan erwiderte, ein entsprechender Antrag laufe bereits seit zwei Jahren, nur eine Entscheidung sei immer noch nicht gefallen. "Hier spielen, auch regional bedingt, viele Faktoren, eine Rolle."

Aus steuerlichen Gründen aufgelöst werden musste der Schiedsrichter-Kostenpool in den Kreisklassen- und A-Klassen, informierten Kreisvorsitzender Siegfried Tabbert und Gruppenspielleiter Peter Kempf. Das bedeutet: Ab Beginn der restlichen Rückrunde rechnet der Schiedsrichter seine Kosten wieder direkt mit den Vereinen ab - und zwar gleich vor Spielbeginn.

Schiedsrichter fehlen

Einen eindringlichen Appell, ausreichend Schiedsrichter zu stellen, richtete Wolfgang Klose, Obmann der Gruppe Marktredwitz, an die Vereine. Er erinnerte an die anstehenden Neulingskurse, die in den Gruppen Marktredwitz, Hof und Hochfranken in den kommenden Wochen angeboten würden. Wie prekär die Personalsituation bei den Schiedsrichtern ist, und was manche Unparteiische auf sich nehmen, untermauerte Klose anhand zweier Zahlen: "Die 75 Aktiven der Gruppe Marktredwitz haben im vergangenen Jahr 1609 Spiele geleitet. Das heißt: Viele unserer Schiedsrichter sind am Wochenende oft drei Mal im Einsatz, um alle Partien besetzen zu können."

 
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