(hä) In diesen Tagen hat in der KVOO die Saison 2018/19 begonnen. Die regelmäßig schrumpfende Zahl von Vereinen und damit auch die Anzahl der Mannschaften machen der Verbandspitze Sorgen.
"Nicht mehr zu vermitteln"
"Der Hauptgrund ist der fehlende Kegler-Nachwuchs. Leider ist der Kegelsport den jungen Leuten nicht mehr zu vermitteln. Das Angebot für sportinteressierte Jugendliche wird immer umfangreicher", sieht Roland Höll aus Rehau eine mögliche Ursache. Dabei habe Kegeln den Makel des gemütlichen Alt-Herren-Abends längst abgelegt. "Das Kegeln ist inzwischen ein Leistungssport. Die Akteure versuchen mit hartem Training, Bestleistungen zu erzielen", so der erste Vorsitzende der KVOO weiter.
Nur noch 83 Teams
Aktuell kegeln in der KVOO 83 Mannschaften aus 32 Vereinen. Vor etwas mehr als zehn Jahren - in der Saison 2006/07 - waren es 46 Vereine mit 165 Mannschaften. "Das Interessante daran ist, dass damals immerhin 13 Jugendteams im Spielbetrieb waren", erinnert sich Höll. Noch eine interessante Zahl: Der TS Schwarzenbach/Saale war seinerzeit mit acht Mannschaften am Start, drei Herren-, drei Damen- und zwei Jugendteams. Heute sind es insgesamt noch drei Mannschaften. Jeweils zwei Jugendteams hatten damals auch der SKC Holenbrunn und die SG Waldsassen. Wo sind sie geblieben?
Um möglichst vielen interessierten Keglern die aktive Teilnahme zu ermöglichen, hat die KVOO vor einiger Zeit die Mixed-Mannschaften eingeführt. Und wenn das auch nicht mehr reicht, bleibt nur die Zusammenarbeit mit einem anderen Verein - wie zuletzt von Bavaria und Fortuna Waldsassen praktiziert.
Peter Preisinger, erster Vorsitzender von Bavaria Waldsassen, bestätigt das Problem mit dem Nachwuchs. "Wenn dann wirklich mal der eine oder andere Jugendliche zum Kegeln kam, war unter anderem der Beruf, der ihn nach auswärts verschlug, eine Ursache für das Aufhören." Preisinger erwähnte auch, dass das Kegeln "ganz schön auf die Knochen" gehe. Das bedeutet, dass ab einem gewissen Alter eben "nichts mehr geht". Dass es mit Bavaria und Fortuna Waldsassen ab sofort gemeinsam klappt, liege laut Preisinger auch daran, dass zwischen beiden Vereinen bis jetzt schon die Chemie stimmte.
Kegelbegeisterte Familie
Wie in zahlreichen anderen Sportarten auch, ist oft das Vereinsleben in der Familie verwurzelt. Egal, ob die Eltern oder auch nur ein Elternteil den Kegelsport aktiv betreiben, so manchen Nachwuchs in der Familie kann man für diesen Sport begeistern. Ein Beispiel: Beim SKC Alle Neune Tirschenreuth üben Maria und Dieter Steinhauser seit vielen Jahren den Kegelsport aus. Sohn Tobias war schon früh aktiv dabei und konnte auch seine Frau zum Kegelsport "verführen". Und wie meinte Tobias Steinhauser, der auch Sportwart bei Alle Neune ist: "Ich weiß gar nicht, warum der Verein den Namen Alle Neune hat. Er müsste eigentlich Alle Steinhauser heißen."
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