Tirschenreuth
16.10.2018 - 15:13 Uhr

Viererpack in 15 Minuten

Als der FC Tirschenreuth beim TSV Thiersheim zur Pause einem 0:1-Rückstand hinterherläuft, wählt Trainer Udo Schnurrer in seiner Halbzeitpredigt deutliche Worte. Bei einem seiner Stürmer fruchtet die Ansprache besonders.

Daniel Lauterbach, Stürmer des FC Tirschenreuth, kam am Samstag nicht mehr aus dem Jubeln raus. Beim TSV Thiersheim gelangen dem 21-Jährigen gleich vier Tore binnen 15 Minuten. Bild: gb
Daniel Lauterbach, Stürmer des FC Tirschenreuth, kam am Samstag nicht mehr aus dem Jubeln raus. Beim TSV Thiersheim gelangen dem 21-Jährigen gleich vier Tore binnen 15 Minuten.

(fle) Neun Tore fielen im turbulenten Kellerduell in der Bezirksliga Oberfranken Ost zwischen dem TSV Thiersheim und dem FC Tirschenreuth. Dass am Ende die Oberpfälzer mit 5:4 knapp die Nase vorn hatten, lag vor allem an Stürmer Daniel Lauterbach: Vier Mal traf der 21-Jährige ins Schwarze - und das binnen 15 Minuten nach der Pause. "In der letzten Saison ist mir ein Hattrick gegen Poppenreuth gelungen, aber vier Treffer in einem Spiel habe ich bislang nur in der Jugend erzielt", sagte Lauterbach, der sich mit nun neun Saisontreffern auf den dritten Rang der Torjägerliste in der Bezirksliga vorgeschoben hat.

Einen Grund für seine Tor-Explosion hat der kaufmännische Angestellte zwar nicht explizit parat, doch nach der Halbzeitansprache von Trainer Udo Schnurrer sei Lauterbach "mit Wut im Bauch bei all der Kritik" auf den Platz zurückgekehrt. "Wir waren im ersten Abschnitt auch wirklich schlecht. Unser Trainer hat uns das auch deutlich zu verstehen gegeben und insbesondere auch mir gesagt, dass meine Leistung bis dahin nicht berauschend war." Kaum waren die zweiten 45 Minuten angepfiffen, klingelte es auch schon im Thiersheimer Kasten: Zwischen der 46. und der 60. Spielminute schoss sich Lauterbach in einen Rausch. "Vielleicht hat unser Gegner nach der Pause noch etwas geschlafen, das haben wir gut ausgenutzt."

Zunächst wurde Lauterbach von Sturmkollege Anthony Hofweller "nicht unbedingt gewollt" bedient und erzielte aus spitzem Winkel den Ausgleich. Wieder mustergültig in Szene gesetzt von Hofweller brachte Lauterbach den FC in Front. Als es dann auch noch Strafstoß für Tirschenreuth gab, "wollte ich mir den Hattrick natürlich nicht nehmen lassen". Da war aber viel Glück mit im Spiel, denn der Elfmeter landete erst im Nachschuss im Thiersheimer Gehäuse.

Und wenn's einmal läuft, dann läuft's. Nach einem langen Einwurf vertraute Lauterbach ganz einfach auf seinen Torjäger-Instinkt. "Irgendwie habe ich geahnt, dass der Verteidiger in dieser Szene über den Ball haut." Der FC-Stürmer nahm das Geschenk dankend an und schnürte den Viererpack. Als Kollege Tobias Sammüller das Resultat auf 5:1 hochschraubte, schien die Messe gelesen. "Da haben wir die Partie im Gefühl des sicheren Sieges etwas zu locker genommen", gesteht Lauterbach. Doch auch wenn die Oberfranken noch auf 5:4 herankamen, landeten die Kreisstädter einen eminent wichtigen Sieg bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.

"Auf dem Gelände des TSV Thiersheim haben wir schon den entscheidenden Sieg in der Abstiegsrelegation der vergangenen Spielzeit gegen den 1. FC Trogen gefeiert und nun wieder gewonnen. Dieser Platz scheint uns und mir besonders zu liegen." Und wenn Daniel Lauterbach weiter so fleißig knipst, muss der FC Tirschenreuth in dieser Saison erst gar nicht den Umweg über die Relegation zum Ligaverbleib in der Bezirksliga gehen.

 
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