Wer geglaubt hatte, die SpVgg SV Weiden würde am letzten Spieltag im Fernduell mit dem punktgleichen SV Fortuna Regensburg (beide 86 Punkte) das Nervenflattern bekommen, hat sich getäuscht. Vor einer stimmungsvollen Kulisse von 1260 Zuschauern, die wie ein Mann hinter der Mannschaft standen, zeigte der Spitzenreiter am Samstagnachmittag eine beeindruckende Leistung. Der noch um den direkten Ligaverbleib kämpfende FC Passau sah im Sparda-Bank-Stadion kein Land und musste am Ende froh sein, nicht höher als 0:4 (0:2) verloren zu haben. Die Weidener Treffer erzielten Nikola Vasilic (7./57.), Josef Rodler (33.) und Erol Özbay (83.).
Dass der Konkurrent aus Regensburg zeitgleich bei der SpVgg Lam mit 3:1 gewann, war Nebensache. Aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs löste die SpVgg SV das Ticket für die Bayernliga. "Wir wollten den Sieg von der ersten Minute an. Die Jungs haben das ganz stark durchgezogen", frohlockte Trainer Andreas Scheler unmittelbar nach dem Schlusspfiff, bevor er von seinen Spielern mit Bier- und Sektduschen überzogen wurde.
"Wenn wir gewinnen, dann brechen alle Dämme", hatte SpVgg-SV.Kapitän Stefan Graf bereits im Vorfeld angekündigt. Und so kam's dann auch. Auf und neben dem Spielfeld gab es kein Halten mehr. Die Aufstiegshelden lagen sich in den Armen und vollführten Freudentänze auf dem Rasen. Auf den Rängen klatschten und jubelten die begeistert mitgehenden Zuschauer. "Bayernliga, Weiden ist dabei", schallte es aus jener Ecke, wo 30, 40 Weidener Nachwuchsspieler über 90 Minuten lang lautstark die Mannschaft angefeuert hatten. So manch altgedienter SpVgg-SV-Fan musste sich vor Rührung die eine oder andere Freudenträne verkneifen.
Auch bei Vorsitzendem Michael Kurz fiel die Anspannung nach nervenaufreibenden Wochen, in denen Verfolger Fortuna Regensburg zu den Weidenern auf Augenhöhe aufschloss, sichtlich ab: "Ich habe immer gesagt, wir steigen auf. Ich bin jetzt überglücklich." Ein Riesenkompliment machte Goalgetter Nikola Vasilic, der mit seinen Saisontoren 14 und 15 zum Erfolg über Passau beitrug, seinen Teamkollegen: "Die Mannschaft, ist durch den Druck, den Fortuna Regensburg ausgeübt hat, noch stärker geworden. Wir haben so was von verdient die Meisterschaft geholt."
Ehe es für die Weidener Spieler ab zur Meisterparty am Kiosk im Sparda-Bank-Stadion ging, überreichte Landesliga-Spielleiter Werner Mages Meisterurkunde und Medaillen an den Bayernliga-Aufsteiger. "Es ist phänomenal zu sehen, was hier wieder entsteht", lobte er die Weidener Leistung über die gesamte Saison. "Ich glaube, der Weg geht für euch weiter."
Für den FC Passau (35 Punkte) hatte die Niederlage im Übrigen Konsequenzen. Die Niederbayern rutschten auf einen Relegationsplatz, da der VfB Straubing und FC Amberg (jeweils 36) ihre Spiele gewannen und damit den direkten Klassenerhalt geschafft haben.
SpVgg SV Weiden: Heisig, Lang, Helleder, Abdihodzic (90. Behnke), Zeitler, Graf, Weidhas, Özbay, Argauer (76. Chousein Chousein), Vasilic (61. Werner), Rodler (87. Kopp)
FC Passau: Caka, Tanzer (87. Maier), Bauer, Wehner, Höng (54. Andert), Woyke (34. Moser), Yildirim (64. Weber), Roos (80. Raster), Schiller, Aklassou, Wimmer
Tore: 1:0 (7.) Nikola Vasilic, 2:0 (33.) Josef Rodler, 3:0 (57.) Nikola Vasilic, 4:0 (83.) Erol Özbay – SR: Peter Frank (SC Uttenreuth) – Zuschauer: 1260
Stimmen zum Aufstieg
- Trainer Andreas Scheler: "Ich hatte nie Zweifel an unserem Aufstieg, auch wenn wir in den letzten Wochen Punkte liegengelassen haben. Selbst ein FC Bayern schafft es nicht, über eine ganze Saison immer 100 Prozent zu spielen. Wir freuen uns riesig auf die Bayernliga, da hat uns keiner auf der Rechnung."
- Kapitän Stefan Graf: "Die letzten Wochen waren sehr intensiv, weil wir ja immer unter dem Druck des Gewinnenmüssens standen. Jetzt fällt eine Last ab. Wir haben heute ein überragendes Spiel abgeliefert und sind zurecht aufgestiegen."
- Stürmer Josef Rodler: "Dieser Aufstieg ist etwas für die Ewigkeit, das ist etwas Bleibendes, das ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Wir haben eine geile Truppe und jetzt wird gefeiert.".
- Teammanager Hannes Beer: "Die Mannschaft hat eine super-grandiose Saison abgeliefert und sich den Aufstieg verdient. Die SpVgg SV Weiden ist jetzt wieder da, wo sie hingehört. Wir wollen jetzt auf Dauer in der Bayernliga bleiben."
- 2. Vorsitzender Kurt Seggewiß: "Weiden gehört einfach in die Bayernliga. Alleine schon deshalb, weil wir unseren Nachwuchsspielern aus dem NLZ starke Perspektiven geben wollen. Das Spiel heute hat gezeigt, was für ein Zuschauerpotenzial der Fußball in Weiden hat. Man muss die Leute begeistern, dann kommen sie auch ins Stadion."
- Oberbürgermeister Jens Meyer: "Ich bin restlos begeistert. Es ist ein großer Tag für die Stadt Weiden. Die ganze Region ist stolz auf die SpVgg SV."






















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