Chad Bassen hat in seiner langen Eishockey-Karriere schon so einige Vereine und Städte kennengelernt. In der kommenden Saison 2023/24 will der aktuell noch 39-jährige Stürmer der Blue Devils Weiden sein 1000. Profispiel absolvieren, sofern er weiter von schweren Verletzungen verschont bleibt. Womöglich im Trikot der Blue Devils? "Wenn es nach mir geht schon. Wir fühlen uns als Familie in Weiden sehr wohl, und der Verein ist sehr ambitioniert", sagte der Routinier in der neuen Folge des Devils-Podcasts "Powerplay".
Gedanken an ein Karriereende beschäftigen den Deutsch-Kanadier derzeit ohnehin noch nicht. "Ich beabsichtige schon, noch ein oder zwei Jahre zu spielen." Fitnesstechnisch dient Bassen ohnehin als Musterprofi und Vorbild für die jüngeren Cracks. Wer über 800 Spiele in der höchsten deutschen Eishockey-Liga absolviert hat, muss zwangsläufig über ein gewisses Maß an Grundfitness verfügen, doch selbstkritisch räumte Bassen ein, in der Frühphase seiner Karriere nicht immer so professionell gelebt zu haben, wie das mitunter nötig gewesen wäre.
Bewusstere Ernährung
"Es war während meiner Zeit in Augsburg, als ich erstmals mit gesunder Ernährung, Belastungssteuerung und gezieltem Training konfrontiert wurde. Zu diesen Themen habe ich sämtliche Informationen aufgesaugt, meinen Lebensstil angepasst und mich viel bewusster ernährt", sagte Bassen zu den Gründen, weshalb er auch im – für Profisportler – fortgeschrittenen Alter zu den fittesten Akteuren zählt.
Auch wenn das Thema Karriereende vielleicht noch nicht brandaktuell ist, hat sich Bassen bereits intensiv mit der Zeit nach der aktiven Karriere auseinandergesetzt. Zwei Optionen schweben ihm vor, in beiden Fällen wird er dem Eishockey erhalten bleiben. "Das steht außer Frage, Eishockey ist mein Leben. Meine Eltern erzählten mir oft, dass ich schon auf Schlittschuhen unterwegs war, als ich gerade das Laufen gelernt hatte. In Zukunft will ich entweder als Trainer oder Co-Trainer arbeiten. Vielleicht aber auch als ‚Entwicklungshelfer‘ für junge Spieler, die sich verbessern wollen. Ich glaube, dass ich ihnen gerade in puncto Skating und technischen Fähigkeiten vieles beibringen könnte." Auch diese Zukunftsplanung beruht auf Bassens Erfahrungen in den Anfangszügen seiner Karriere: "Ich hatte so eine Betreuung als junger Spieler nicht. Aus heutiger Sicht wünschte ich aber, solche Spezialtrainer hätten sich um mich gekümmert."
Vergangenheit zählt nicht mehr
Bevor die Karriere nach der Karriere das prägendste Thema im Hause Bassen wird, strebt der Routinier aber den Aufstieg mit den Blue Devils an. Sollte es im Play-off-Viertelfinale tatsächlich zur Vorjahres-Neuauflage mit den Hannover Indians kommen, spielt die Vergangenheit für Bassen keine Rolle mehr – auch nicht seine nachträgliche Sperre im damals entscheidenden vierten Duell.
"Beide Teams haben sich verändert. Wir sind ganz anders aufgestellt, haben vier gleichwertige Reihen, die allesamt punkten können. So eine Kadertiefe, über die wir nun verfügen, hatte ich nicht einmal bei meinen DEL-Stationen", schwärmte der gebürtige Kanadier, der seit 2004 in Deutschland spielt, vom aktuellen Devils-Team. Schafft es dieser Weidener Luxus-Kader tatsächlich, das großes Ziel in wenigen Wochen zu verwirklichen, könnte Chad Bassen sein 1000. Spiel der Karriere dann in der DEL2 bestreiten.
Zur Person: Das ist Chad Bassen
- Geboren am: 25. April 1983 (39 Jahre alt)
- Geburtsort: Strathmore (Kanada)
- Bisherige Vereine: Regina Pats, Vancouver Giants, Medicine Hat Tigers, Everett Silvertips, Frankfurt Lions, Straubing Tigers, Hamburg Freezers, Augsburger Panther, Grizzlys Wolfsburg, Iserlohn Roosters, Nürnberg Ice Tigers, EHC Freiburg, seit 2021 Blue Devils Weiden
- Erfahrung: 803 Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL)
- Saisonstatistik: 44 Spiele, 18 Tore, 30 Assists, 48 Punkte für die Blue Devils
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