Natürlich schauen sich Fußballvereine in den untersten Spielklassen viele Dinge von den Proficlubs ab. Zum Beispiel, wie man mit Trainern umgeht, insbesondere wenn man sich von ihnen trennt. Dann nutzen die Vereine ja oft bekannte PR-Floskeln, schreiben vom „beidseitigen“ oder wahlweise „gegenseitigen Einvernehmen“.
Nun, bei drei Trainerwechseln klang das zuletzt etwas anders. Die drei Trainer, um die es jetzt geht, wurden allesamt: entlassen. Für alle drei kam diese Entscheidung zudem offenbar: aus dem Nichts.
Sven Seitz etwa, der die Sportfreunde Ursulapoppenricht in einem Schwung von der Kreisklasse in die Bezirksliga führte, erklärte auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, dass er mit dem Rausschmiss nicht gerechnet habe. Man sei ja als Aufsteiger im Soll gewesen.
Auch Alexander Hadasch stieg mit seiner Mannschaft zuletzt in die Bezirksliga auf – und zwar in Leverkusen-Manier ohne eine einzige Niederlage. Auch er sagte, dass sein Aus überraschend gewesen sei. Erst Ende vergangenen Jahres war sein Vertrag vom 1. FC Schwarzenfeld verlängert worden, inklusive öffentlicher Lobeshymne auf den Trainer. Ein knappes Jahr später musste er jetzt gehen, weil die Mannschaft – so die Begründung des Vereins – zu wenig Punkte holte.
Für den größten Aufreger sorgte vor kurzem die DJK Dürnsricht: Der Kreisligist verkündete, dass Sebastian Bauer ab dem Winter die Mannschaft übernehmen wird. Der bisherige Trainer Kai Hüttner – der den Verein in der Vorsaison ebenfalls zum Aufstieg führte – muss dafür Platz machen. Auch Hüttner sprach danach von einer überraschenden Entscheidung. Für Dürnsricht war die Verlockung wohl zu groß, mit Bauer einen Spielertrainer und nebenbei Über-Torjäger zu verpflichten. Dessen bisheriger Verein, der SV Freudenberg, muss nun einen neuen Trainer suchen.
Das klingt alles sehr nach professionellem Fußball. Nach Bundesliga. Nach knallhartem Business. Fehlen nur noch die bekannten PR-Floskeln: „Wir mussten reagieren“ oder der Amateurfußball ist halt ein „Haifischbecken“ oder ein „schnelllebiges Geschäft“. Die Fußballvereine in den unteren Spielklassen sollten sich nicht alles von den Proficlubs abschauen.

















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