Kürzlich kam es in der Champions-League-Quali zu einem außergewöhnlichen Derby. Da trafen Malmö FF und der FC Kopenhagen aufeinander, ein schwedisches und ein dänisches Team – die allerdings nur eine Brücke trennt. Für das länderübergreifende Derby mussten die Auswärtsfans lediglich die 40 Kilometer lange Öresundbrücke überqueren. Es war erst das fünfte Pflichtspiel der beiden Nachbarn überhaupt.
Gewiss, das ist spektakulär. Aber darüber können sie in der Kreisliga Nord doch nur lachen. Die Liga hatte gerade das Derby-Wochenende schlechthin – mit drei Derbys an einem Spieltag.
Zum einen traf die SpVgg Trabitz auf den FC Tremmersdorf. 7,5 Kilometer sind es von dem einen Fußballplatz zum anderen, zumindest sagt das Google-Maps. Knapp 500 Zuschauer kamen, um sich das Spiel zu geben. Am Ende gewann der aufgepimpte Aufsteiger mit 2:1, die Trabitzer sind damit nach vier Spielen das einzige Team der Liga ohne Punktverlust.
Zum anderen traf der SV Kirchenthumbach auf den SC Eschenbach. 7,4 Kilometer sind es, wieder laut Google, vom einen Fußballplatz zum anderen. 280 Zuschauer sahen den 3:0-Sieg der Eschenbacher, es war ihr erster Saisonsieg.
Und dann war da noch das dritte Derby: TSV Reuth – offiziell heißt der Ort Reuth bei Erbendorf – gegen TSV Erbendorf. 10,4 Kilometer liegen zwischen den beiden Sportheimen. 410 Zuschauer kamen. Am Ende wurde es, wie es sich für ein Derby gehört, dramatisch. Nachdem die Erbendorfer ganz lange 1:0 führten, glich Reuth in der 84. Minute aus. Und in der 90. Minute drehte die Heimmannschaft das Spiel. Torschütze war, ausgerechnet, Marvin Mohr. Der hatte bis Mai noch das Trikot der Erbendorfer getragen.
Wenigstens mussten die Jungs vom TSV Erbendorf nicht allzu weit und allzu lange nach Hause fahren. Ganz anders ging es zum Beispiel meinem Team und mir am Wochenende. Wir mussten für ein Kreisklassen-Spiel nach Etzelwang. Von Ensdorf aus sind das etwa 50 Kilometer, knapp 45 Minuten Fahrtzeit. Die Route führt am Ende auch durch Neukirchen – also das Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg. Und da war an dem Tag die Hölle los: Bulldog-Treffen mit Hunderten Traktoren, die in Kolonne über die Straßen tuckerten. Kostete uns ein paar Minuten. Zum Glück waren wir zeitig losgefahren, sonst hätten wir's nicht pünktlich zum Treffpunkt in Etzelwang geschafft.
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