Drei Punkte waren fest eingeplant, Trainer Ken Latta hatte im Vorfeld von einem "Pflichtspiel" gesprochen. Immerhin war der EV Füssen mit elf Niederlagen am Stück angereist. Doch am Ende gab es lange Gesichter bei den Weidenern. Mit 3:4 (0:1, 1:1, 2:2) setzte es die sechste Heimpleite in Serie.
"Füssen wollte, hat gekämpft. Das hat bei uns gefühlt 40 Minuten lang gefehlt. Einige haben nicht mal geschwitzt. So kann es nicht weitergehen", sagte der verärgerte Weidener Coach Ken Latta in der Pressekonferenz und schloss Konsequenzen nicht aus. Dann müsse eben mal einer auf die Tribüne.
Der Füssener Trainer Andreas Becherer freute sich über das Ende der langen Durststrecke und brachte es auf den Punkt: "Wir hatten heute 16 Spieler, die wollten, und einen sehr guten Torwart." Neben Goalie Benedikt Hötzinger gab es ein Sonderlob für fünf Youngster. Bei Füssen spielten fünf Förderlizenzspieler, drei vom Jahrgang 2002 und zwei vom Jahrgang 2003.
Da Dominik Müller und Mirko Schreyer kurzfristig ausfielen, standen nur fünf etatmäßige Verteidiger zur Verfügung. Ken Latta beorderte deshalb Marius Schmidt nach hinten. Anstelle von Schmidt lief in der dritten Sturmreihe Alec Zawatsky neben Marco Habermann und Michael Kirchberger auf. Neuzugang Neal Samanski stürmte zusammen mit Dennis Palka und Dennis Thielsch im zweiten Block. Der Anfang der Woche vom DEL-Club Iserlohn Roosters verpflichtete Deutsch-Kanadier konnte bei seinem Debüt nach wenigen Trainingseinheiten noch keine Akzente setzen. Die erste Sturmreihe bildeten der Lette Edgars Homjakovs, der Kanadier Lewis Zerter-Gossage und Martin Heinisch. Im vierten Block wurden Philipp Siller und Marco Pronath von einem Center, der Sonderschichten schob, unterstützt.
Während die Füssener verbissen kämpften, sich in jeden Schuss warfen und effektiv ihre Chancen nutzten, blieben die Blue Devils nicht nur vom Engagement her, sondern vor allem spielerisch vieles schuldig: Kein Spielaufbau von hinten, kein Kombinationsspiel, stattdessen Einzelaktionen und die Scheibe blind in die Ecke schlagen. "Wir haben zu umständlich gespielt, zu wenig geschossen und die Pässe sind nicht angekommen", meinte Ken Latta. Das Match am Freitag zeigte vor allem, dass mit Tomas Rubes, der an der Schulter operiert werden muss, der Kopf der Mannschaft fehlt. Besonders auch im Powerplay: In Überzahl mussten die Blue Devils sogar ein Gegentor hinnehmen. Die Füssener erzielten im Powerplay zwei Treffer.
Weiter geht's für die Blue Devils am Sonntag um 17 Uhr bei Schlusslicht HC Landsberg. Dort ist wieder ein Pflichtsieg eingeplant...
Blue Devils Weiden - EV Füssen 3:4 (0:1, 1:1, 2:2)
Blue Devils Weiden: Lehr – Schusser, Herbst, Noe, Jakob, Schmidt, Enk – Zerter-Gossage, Homjakovs, Heinisch, Thielsch, Samanski, Palka, Zawatsky, Kirchberger, Habermann, Siller, Pronath
EV Füssen: Hötzinger – Miller, van der Linde, Bidoul, Krötz, Simon, Jentsch, Velebny – Payeur, Hops, Besl, Burghart, Deubler, Diebolder, Stauder, Zelenka, Keller
Tore: 0:1 (9.) Besl (Payeur, Deubler), 0:2 (32.) Velebny (Payeur, Besl), 1:2 (34.) Habermann (Herbst), 2:2 (42.) Palka (Schusser, Thielsch), 2:3 (46.) Deubler (Besl, Payeur), 2:4 (47.) Simon (Velebny, Payeur), 3:4 (56.) Kirchberger – Schiedsrichter: Harrer und Wohlgemuth – Strafminuten: Weiden 14, Füssen 16
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