Nach dem Relegations-Hinspiel haben die Damen des HC Weiden gute Chancen auf den Aufstieg in die Handball-Bezirksoberliga. Die Oberpfälzerinnen unterlagen beim HC Hersbruck knapp mit 32:33 und können am kommenden Samstag im Rückspiel das Blatt wenden.
In allerletzter Sekunde (59:59 Minuten) gelang den Hausherren der Siegtreffer in einem Spiel, das fast über die gesamten 60 Minuten ausgeglichen war. "Wir wussten nach dem Spiel alle nicht so recht, ob wir lachen oder weinen sollen", meinte HCW-Trainer Niklas Deml. "Die Niederlage spielt dabei keine große Rolle; Hin- und Rückspiel werden aufaddiert, so dass man nach einem Spiel einen Halbzeitstand von minus 1 aufweist: kein sehr großes Defizit im Handball. Selbstverständlich ist Hersbruck nach dem Hinspiel nicht durch und es ist alles offen im Rückspiel. Ich denke, der Frust ruht vor allem daher, dass wir das Gefühl hatten, dass nicht Hersbruck uns geschlagen hat, sondern wir uns selber", so Deml weiter.
Zu viele individuelle Fehler verhinderten, dass sich der HCW absetzen konnte. "Gegen einen so schnellen Gegner wie Hersbruck tun technische Fehler doppelt weh, weil sie diese umgehend bestrafen. Vorne werfen wir den Ball weg und bekommen prompt den Gegentreffer über eine erste oder zweite Welle" sagte Mannschaftsführerin Sarah Eichinger nach dem Spiel.
Die Weidenerinnen begannen nervös. Einzig das Torhüter-Duo List und Bräunlein verhinderten, dass man früh in allzu großen Rückstand geriet. Trainer Deml nahm dementsprechend bereits nach sieben Minuten die erste Auszeit (6:3), die auch fruchtete. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich beide Kontrahenten nie entscheidend absetzen konnten. Positiv hervorheben will Deml dabei, dass das Team nie aufgab: "Hersbruck genauso wie wir haben kaum die erste Sieben vom Feld genommen. Für manche war das ein extrem intensives Spiel ohne Pausen und einige Spielerinnen sind an die absolute Grenze gegangen." Spürbar war das vor allem im letzten Viertel des Spiels, in dem beide Seiten genauso viele Fehler produzierten wie in den drei Vierteln davor zusammen. "Am Ende ist uns die Kraft ausgegangen und dadurch hat die Konzentration gefehlt", sagte HCW-Co-Trainerin Maria Schlosser.
Beim HCW will man jetzt nach vorne blicken und im Rückspiel mit dem Heimvorteil eine Schippe drauf legen, so Deml. Dazu wird man sich im HC-Lager Maßnahmen gegen die Manndeckung von Clara Richthammer überlegen müssen, die im Hinspiel ihr Debüt nach langer Kreuzbandverletzung feierte und bereits in der ersten Halbzeit kurz gedeckt wurde, und wie man die torgefährlichen Außen- und Halbspieler Jennifer Hermann (10 Feldtore), Franziska Scheidler (5), Tamara Hauer (4) und Aileen Häuber (3) noch besser in Szene setzen kann. Dazu bereitete die drittligaerfahrene Rückraum-Linke des HC Hersbruck, Sara Thiel (neun Feldtore), den HCW-Verantwortlichen Kopfzerbrechen.
Das Rückspiel in Weiden beginnt am Samstag, 13. Mai, um 18 Uhr in der Realschulhalle. Eintrittskarten gibt es ausschließlich über die Abendkasse.
Für den HC Weiden spielten: Bräunlein, List – Hermann (10 Tore), Richthammer (6/1), Scheidler (5), Hauer (4), Häuber (3), Szameitat (3), Schlosser (1), Arnold, Hanauer, Eichinger, Ruhland, Valusova.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.