Weiden in der Oberpfalz
26.05.2022 - 13:36 Uhr

SpVgg SV Weiden: Der Aufstiegstrainer bleibt an Bord

Noch keine Woche ist seit der Aufstiegssause am Weidener Wasserwerk vergangen, da vermeldet die SpVgg SV die nächste frohe Botschaft. Auch in der Bayernliga setzen die Verantwortlichen auf den bewährten Coach Andreas Scheler.

Andreas Scheler (links) und Kapitän Stefan Graf bilden weiter ein Team bei der SpVgg SV Weiden. Der 44-jährige Trainer hat seinen Vertrag beim frischgebackenen Bayernliga-Aufsteiger verlängert. Archivbild: A. Schwarzmeier
Andreas Scheler (links) und Kapitän Stefan Graf bilden weiter ein Team bei der SpVgg SV Weiden. Der 44-jährige Trainer hat seinen Vertrag beim frischgebackenen Bayernliga-Aufsteiger verlängert.

Die SpVgg SV Weiden und ihr Trainer Andreas Scheler gehen auch in der Bayernliga weiterhin gemeinsame Wege. Dies gab der Verein am Vatertag in einer Pressemitteilung bekannt. Der Meister-Coach hat innerhalb von drei Jahren eine Erfolgsgeschichte am Wasserwerk geschrieben. Nach dem Bayernliga-Abstieg 2017/18 übernahm der ehemalige Trainer der U19 das Team der "Ersten" und startete sprichwörtlich "bei Null". Doch ein Ziel hatte er hier bereits mit dem Vorstand vor Augen – den Wiederaufstieg in die Bayernliga.

Dieser gelang am vergangenen Samstag, und Schelers Devise von Beginn an war, in jeder Saison stets eine bessere Platzierung zu erreichen als in der Vorsaison. War es im ersten Jahr Platz drei, scheiterte die SpVgg SV im Folgejahr in der abgebrochenen XXL-Coronasaison 19/21 nur aufgrund des um 0,1 Prozentpunkte schlechten Quotienten am Aufstieg. Diesmal hat es mit der Meisterschaft in der Landesliga Mitte geklappt. Zwar in einem echten Herzschlagfinale mit dem SV Fortuna Regensburg, doch die SpVgg SV war die gesamte Saison über Tabellenführer. „Am Ende haben wir die beste Auswärtsbilanz in der Liga, belegen Platz zwei in der Heimstatistik und sind mit bemerkenswerten 86 Punkten aufgestiegen“, freut Scheler, der es erst nach und nach realisiert, in der kommenden Saison mit seiner Mannschaft wieder Bayernliga zu spielen.

Die Scheler-Elf hat mit nur 24 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga vorzuweisen. „Erfolg gelingt nur über eine sichere Abwehr, und die fängt schon beim Sturm an. Die Abwehr gewinnt die Meisterschaft und der Sturm die Spiele", bemüht der Trainer eine Binsenweisheit. 80 Treffer haben seine Offensivkräfte erzielt, doch für Scheler "hätte es gewiss das eine oder andere Tor mehr sein können“. Der punktgleiche Konkurrent aus Regensburg hat 18 Treffer, aber auch 10 Gegentreffer mehr. Scheler ist froh, dass sich nun die Fortuna und nicht sein Team in einer schwierigen Relegation beweisen muss.

Die Meistermannschaft gönnt sich jetzt knapp dreieinhalb Wochen Pause, ehe die Vorbereitung für die Bayernliga startet. Der Weg dorthin war nicht frei von Widerständen: Bereits nach dem zweiten Spieltag verlor die Mannschaft mit Keeper Matthias Götz einen wichtigen Rückhalt, der eine der wichtigsten Säulen im Team war. Nach einer Kreuzband-Operation hat Götz nun seine Karriere beendet und wurde vor der Partie gegen den 1. FC Passau verabschiedet. Lange fielen auch Sven Kopp, Michael Busch, Nikola Vasilic, Matthias Heinl und Nico Argauer verletzungsbedingt aus und wurden meist von beförderten Jugendspielern aus der U19 und Nachrückern aus der "Zweiten" ersetzt.

Der Trainer musste sich auch mit Corona-Nachwirkungen bei seinen Akteuren befassen, ebenso mit zahlreichen Nachholspielen. „Es war schon beeindruckend, wie wir das alles gemeistert haben“, ist der 44-Jährige stolz. „Es gibt nur gut oder schlecht, kein jung oder alt. Die Mischung aus erfahrenen Akteuren und jungen Spielern, denen man Verantwortung zutraut – das ist für mich der richtige Weg." Seit 2018 wurden immer wieder junge Nachwuchsspieler in der "Ersten" zu etablierten Stammkräften. „Eine gewisse Autorität und die Augenhöhe mit den Spielern sind wichtig. Wir sitzen alle in einem Boot und müssen Woche für Woche liefern“, so Scheler, der sich in seiner Zeit als Trainer der U19 in der Landesliga Süd erste Sporen verdient hat und trotz der Schwere der Liga mit Gegnern aus dem Münchner Einzugsgebiet sowie Gundelfingen, Rosenheim, Memmingen oder Nördlingen frühzeitig den Ligaerhalt schaffte.

Doch nun gilt sein Blick der kommenden Bayernliga-Saison, die um den 15. Juli starten wird. Vorher wird Weiden am Erdinger-Meister-Cup am 26. Juni teilnehmen, die zweite Runde im Pokal steht gegen den TSV Neudrossenfeld am 9. Juli an, und auch die Mannschaft muss für die neuen Aufgaben geformt und entsprechend vorbereitet werden. „In der kommenden Saison ist unser klares Ziel der Klassenerhalt, und das ist zu schaffen“, gibt sich Scheler zuversichtlich. Auch er wird jetzt für eine kurze Zeit versuchen, etwas Abstand vom Fußball zu gewinnen und den Akku wieder aufzuladen, um dann wieder die Geschicke der SpVgg SV Weiden erfolgreich zu gestalten.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.