SpVgg SV Weiden: Fuhrmann und Hügel ersetzen Scheler und Beer

Mit einer solchen Entwicklung hat kein Anhänger der SpVgg SV Weiden gerechnet. Zweieinhalb Wochen vor dem Saisonstart in der Bayernliga Nord kommt es am Wasserwerk zum großen Knall. Wie der Verein am Mittwochabend in einer Presseerklärung mitteilte, gehen die SpVgg SV und ihr Teammanager Hannes Beer ab sofort getrennte Wege. "Mehrere Gespräche nach dem Aufstieg des Vereins in die Bayernliga führten beide Seiten zu der Erkenntnis, dass die Auffassungen zur künftigen sportlichen Ausrichtung für eine weitere Zusammenarbeit zu unterschiedlich sind", heißt es in der Vereinserklärung.

Mit der Demission des seit Oktober 2018 amtierenden Teammanagers lösten die Schwarz-Blauen am Mittwoch einen Dominoeffekt aus. In der Folge zog Trainer Andreas Scheler Konsequenzen und trat mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück. Scheler hatte die Schwarz-Blauen nach dem Bayernligaabstieg zur Saison 2018/19 übernommen und nach zwei vergeblichen Anläufen in der abgelaufenen Spielzeit in die zweithöchste bayerische Liga zurückgeführt. Mit Scheler legten auch seine beiden Co-Trainer Josef Haas und Dieter Scheler ihre Ämter nieder. "Zum Bedauern der SpVgg SV Weiden hat Trainer Andreas Scheler seine weitere Tätigkeit beim Verein vom Verbleib von Hannes Beer als sportlicher Leiter abhängig gemacht", lautete die Reaktion seitens der Vereinsführung.

SpVgg-SV-Vorsitzender Michael Kurz war für eine Stellungnahme am Mittwochabend nicht zu erreichen – anders als Hannes Beer, "Wir haben drei Jahre auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet und haben nun den Aufstieg in die Bayernliga geschafft. Kurz vor dem Saisonstart ist es natürlich sehr schade, dass es so kommt", sagte Beer gegenüber Oberpfalz-Medien. Auf die Gründe für seine Ablösung wollte er nicht näher eingehen, nur so viel: "Der Vorstand war der Meinung, dass es mit meiner Person nicht weitergeht. Das habe ich so akzeptiert." Dem Vernehmen nach sollen letztlich unterschiedlich Vorstellungen bei der Kaderplanung und -zusammenstellung ausschlaggebend für die Trennung gewesen sein. "Wir haben mit Akribie daran gearbeitet, eine bayernligataugliche Truppe zusammenzustellen. Meine Ausrichtung war wohl nicht die richtige." Dass sowohl Scheler aus auch dessen Co-Trainer nicht ohne ihn weitermachen wollen, hat Beer tief bewegt: "Das kann ich ihnen nicht hoch genug anrechnen."

Von einer "Grundsatzentscheidung" spricht Andreas Scheler. "Ich habe es immer so kommuniziert, dass mit Hannes Beer arbeiten möchte. Er ist an diesem Aufstieg maßgeblich mitbeteiligt." Trotz allem geht Scheler nicht im Bösen: "Natürlich hätte ich gerne in der Bayernliga trainiert. Aber so ist Fußball." Der Mannschaft wünsche er "eine geile Saison. Und natürlich werde ich das eine oder andere Spiel anschauen."

Die Vorstandschaft der SpVgg SV Weiden hat auf die neue Situation prompt reagiert und die personellen Weichen neu gestellt. Neuer Cheftrainer der ersten Mannschaft wird der bisherige NLZ-Leiter und Trainer der U19-Mannschaft, Rüdiger Fuhrmann. Der erfahrene Fußballtrainer wird nach Überzeugung der Verantwortlichen die Mannschaft "gut und erfolgreich durch die anstehende Zukunft führen". Fuhrmann wurde mit einem Vertrag bis Juni 2024 ausgestattet. Bei der Besetzung der Co-Trainer-Stellen soll eine zeitnahe Lösung gefunden werden.

Neuer Trainer der A-Jugend wird Josef Rodler. Er hat vor kurzem an der Sportschule Oberhaching seinen Trainerschein erworben und seine Feuertaufe bereits letzte Saison als Trainer der U17-Mannschaft bestanden. Rodler hat den Vereinsangaben zufolge zugesagt, auch weiterhin als Spieler das Trikot der SpVgg SV Weiden zu tragen. Die sportliche Leitung übernimmt ab sofort Rüdiger Hügel. Der Bankkaufmann aus Schwarzhofen engagiert sich bereits seit mehreren Jahren im Nachwuchsbereich der Weidener.

Die SpVgg SV Weiden spricht in der Pressemitteilung Beer und insbesondere Scheler ihren Dank aus. Scheler haben die Mannschaft nach deren Abstieg in personell und sportlich schwierigster Lage übernommen und kontinuierlich wieder nach oben geführt.