Im Langenberger Forst (Schleswig-Holstein) fand zum vierten Mal der Devil's Loop – einer der größten Backyard-Ultramarathons Europas – statt. Unter den 258 Teilnehmern überraschte Ludwig Tannhäuser, der als gebürtiger Weidener vor allem als Fußballer bekannt ist. Der 27-Jährige legte 24 Runden zurück, was einer Distanz von 159,84 Kilometern entspricht. Damit sicherte er sich den zweiten Platz. Mit einer beeindruckenden Laufzeit von 17:22:29 Stunden und einem Kilometer-Pace von 6:31,33 Minuten war Tannhäuser gleichzeitig der schnellste Läufer des gesamten Feldes.
Die Teilnehmer starten zu jeder vollen Stunde auf die 6,66 km lange Runde, den sogenannten Devil's Loop. Jeder Läufer hat exakt 60 Minuten Zeit, um die Strecke zu absolvieren und pünktlich am Start zurückzukehren. Wer es nicht schafft, scheidet aus dem Rennen aus. Das Event geht so lange, bis nur noch ein Teilnehmer übrig ist – der „Last one standing“.
Die hervorragende Organisation macht den Lauf zu einem echten Erlebnis. Am Ende sicherte sich Torben Bies, Jahrgang 1985, den Sieg, indem er als letzter Läufer auf der Strecke 25 beeindruckende Runden und insgesamt 166,5 Kilometer absolvierte.
Ludwig Tannhäuser, Jahrgang 1997, begann seine sportliche Laufbahn auf dem Fußballplatz. In Weiden aufgewachsen, spielte er für die SpVgg Schirmitz und später für den Landesligisten SC Luhe-Wildenau. Beruflich hat es ihn nach Traunstein verschlagen, wo er für die Kreissparkasse Traunstein-Trostberg arbeitet und weiterhin für den SV Oberteisendorf Fußball spielt.
Doch Tannhäuser ist mehr als nur Fußballer: Bereits 2022 absolvierte er einen Marathon in Regensburg. Mit dem Ziel, irgendwann die 100 Kilometer-Marke zu knacken, wagte er sich an den Devil's Loop. „Das Format war wie zugeschnitten für mich“, beschreibt er seine Entscheidung für das außergewöhnliche Event.
Die Vorbereitung war hart. Tannhäuser steigerte seine wöchentlichen Laufkilometer von 60 km auf bis zu 160 km und integrierte ausgedehnte Läufe am Wochenende in seinen Trainingsplan. „Es ging darum, eine gute Grundlage zu schaffen“, so der ambitionierte Läufer. Der Lohn für diese Disziplin zeigte sich während des Wettkampfs, als Tannhäuser Runde um Runde ein konstantes „Wohlfühltempo“ lief. Besonders herausfordernd waren jedoch die frühen Morgenstunden zwischen 2 und 5 Uhr, als nur noch wenige Läufer auf der Strecke waren und das Festivalgelände nahezu menschenleer wirkte. „Da war nur noch ich und mein innerer Schweinehund‘“, erinnert er sich.
Immer an seiner Seite war seine Freundin Lea Ebenschwanger, die ihn während des gesamten Wettkampfs unterstützte. Sie fungierte nicht nur als motivierende Begleitperson, sondern hielt auch die besonderen Momente als Fotografin fest. „Jeder Zieleinlauf, bei dem mich Lea erwartet hat, war ein Highlight“, erzählt Tannhäuser.
Der größte emotionale Moment kam jedoch, als er die 160-Kilometer-Marke überschritt und von den verbliebenen Zuschauern mit Applaus empfangen wurde. Dieser Moment war der krönende Abschluss eines Wettkampfs, der ihn an seine körperlichen und mentalen Grenzen brachte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.