Am Dienstag sind im Play-off-Achtelfinale der Eishockey-Oberliga die ersten Entscheidungen gefallen. Mit einem "Sweep" - 3:0-Siege in der "Best-of-5"-Serie - haben Nord-Meister Saale Bulls Halle, die Memmingen Indians (Süd-2.), die Starbulls Rosenheim (Süd-3.) und die Tilburg Trappers (Nord-3.) ohne Probleme alles klargemacht. In den anderen vier Achtelfinals steht es 2:1, unter anderem zwischen Süd-Meister Blue Devils Weiden und dem Nord-Achten Black Dragons Erfurt. Vor Match vier am Freitag zittern vor allem die Eisbären Regensburg (Süd-4.), die mit einem 1:2-Rückstand zu den IceFighters Leipzig (Nord-5.) reisen. Nachfolgend ein Überblick über die Duelle im Achtelfinale.
Saale Bulls Halle (Nord 1) - EC Peiting (Süd 8) 3:0 (4:1, 4:3, 6:2)
Der Meister der Oberliga Nord wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Lediglich im zweiten Match in Peiting hatten die Saale Bulls leichte Probleme. Der Achte der Süd-Staffel hielt die Partie lange offen, erst in der 52. Minute markierte der Finne Jonaas Niemelä den entscheidenden Treffer für Halle. Die Top-Sturmreihe mit Niemelä (6 Tore/2 Assists), dessen Landsmann Tatu Vihavainen (0/9) und Lukas Valasek (2/5) drückte der Serie ihren Stempel auf.
Memmingen Indians (Süd 2) - Herner EV (Nord 7) 3:0 (10:3, 4:3 n. V., 8:0)
Am heimischen "Hühnerberg" schossen die offensivstarken Indians den Nord-Siebten zwei Mal ab. In Herne allerdings war Memmingen am Rande einer Niederlage. Am Sonntag erzwang Jaroslav Hafenrichter erst in der 58. Minute die Verlängerung, in der der schwedische Top-Verteidiger Linus Svedlund (78.) für die Entscheidung sorgte. Herausragender Akteur der Serie war Hafenrichter, der mit 10 Punkten (7 Tore/3 Assists) die Scorerwertung der Play-offs anführt.
Starbulls Rosenheim (Süd 3) - Crocodiles Hamburg (Nord 6) 3:0 (4:2, 7:3, 8:1)
Die Starbulls hatten nur in Partie eins Mühe. Die Norddeutschen hielten bis zur 57. Minute ein 2:2, dann machte Alexander Höller mit seinem Doppelpack den Sieg des Favoriten perfekt. Die Spiele zwei und drei waren klare Angelegenheiten. Bittere Folgen könnte für die Starbulls eine Szene aus der dritten Partie haben. In der 6. Minute wurde Top-Stürmer Brad Snetsinger von Gästeverteidiger Vojtech Suchomer heftig in die Bande gecheckt. Für beide Spieler war die Partie beendet – Snetsinger wurde ins Krankenhaus eingeliefert, Suchomer erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe.
Tilburg Trappers (Nord 3) - Höchstadt Alligators (Süd 6) 3:0 (4:1, 4:2, 6:2)
Die nicht aufstiegsberechtigten Niederländer taten sich nur in Match zwei in Höchstadt über die gesamte Spieldauer schwer. Erst 17 Sekunden vor Schluss sorgte Tilburg durch ein "Empty-net-goal" für die Entscheidung. Sonst dominierte der Deutsche Oberliga-Meister von 2016, 2017 und 2018 die Alligators über weite Strecken. "Wir haben oft die ersten 20, 25 Minuten mitgehalten. Aber dann kamen die Knackpunkte", meinte HEC-Angreifer Jannik Herm.
Blue Devils Weiden (Süd 1) - Black Dragons Erfurt (Nord 8) 2:1 (3:0, 3:5, 12:2)
Süd-Meister Weiden ist holprig in die Serie gestartet. Schon beim 3:0-Heimsieg offenbarte die Buchwieser-Truppe Defizite, dann folgte die Ernüchterung in Erfurt (3:5). Am Dienstag (12:2) gaben die Oberpfälzer die richtige Antwort, wobei einige Umstellungen in den Sturmreihen eine positive Wirkung hatten. Offensichtlich sind die Blue Devils jetzt in den Play-offs angekommen. Am Freitag kann der Favorit mit einem Sieg in Erfurt den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen.
Hannover Scorpions (Nord 2) - SC Riessersee (Süd 7) 2:1 (3:4 n. V., 3:1, 5:0)
Nach der Überraschung im ersten Match in Mellendorf, als Robin Soudek in der 4. Minute der Verlängerung den Garmischer Sieg perfekt machte, holten sich die Scorpions den Heimvorteil sofort zurück. Sie gewannen 3:1 in Füssen, wo der SC Riessersee aktuell seine Heimspiele austrägt. Da Ende Juni auf Schloss Elmau der G7-Gipfel stattfindet, sind keine Spiele mehr im Olympia-Eissportzentrum möglich, da es als Basis für Polizeikräfte dient. Nach dem 5:0 vom Dienstag können die Scorpions am Freitag in Füssen alles klarmachen.
Eisbären Regensburg (Süd 4) - IceFighters Leipzig (Nord 5) 1:2 (4:5 n. V., 4:1, 1:5)
Nach zwei Heimpleiten stehen die Eisbären am Freitag in Leipzig unter Druck, denn im Falle einer Niederlage geht's in die Sommerpause. Im ersten Match verspielte Regensburg eine 3:0-Führung und musste noch in die Verlängerung, in der US-Verteidiger Connor Hannon (dreifacher Torschütze) in der 71. Minute für den "Sudden death" sorgte. Den Sieg konnten die vom Ex-Regensburger Sven Gerike trainierten Leipziger zu Hause aber nicht vergolden. Die Oberpfälzer meldeten sich zurück, zogen dann aber ihrerseits in der Donau-Arena zum zweiten Mal den Kürzeren.
Hannover Indians (Nord 4) - Deggendorfer SC (Süd 5) 1:2 (1:2 n. V., 4:3 n. V., 1:2)
Die spannendste und mit Abstand längste Serie: Nach drei Partien haben die Spieler beider Teams schon über 250 Minuten absolviert. Als zweitlängstes Spiel der deutschen Eishockey-Geschichte bleibt Match zwei in Deggendorf in Erinnerung. In der vierten Verlängerung (128. Minute) glichen die Indians die Serie aus. Am heimischen "Pferdeturm" hatten sie damit am Dienstag eigentlich das Momentum auf ihrer Seite, doch die Niederbayern setzten sich wie schon zum Auftakt durch.
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