Philipp Kaufmann ist zurück auf der Sport-Bühne: Fünf Jahre nach seinem Rücktritt als Sportvorstand bei den Fußballern der SpVgg SV Weiden hat der gebürtige Hesse eine neue, reizvolle Aufgabe übernommen. Bei der erst kürzlich gegründeten Handballgemeinschaft (HSG) Weiden fungiert der 44-Jährige als Trainer der in die Bezirksoberliga aufgestiegenen Herrenmannschaft. "Es macht riesigen Spaß. Die Jungs geben im Training Vollgas", sagt Kaufmann. "Jetzt gilt es, aus der Mannschaft möglichst viel Potenzial rauszukitzeln, um die neue Liga halten zu können."
Eine Eingewöhnungszeit in die Materie Handball benötigt der neue Mann an der Seitenlinie nicht. Bei seinem Heimatverein TV Hersfeld hat Kaufmann das Handballspielen quasi von der Pike auf gelernt. "Ich bin in der Halle aufgewachsen", sagt er über sich. Seine Vita als Handballer liest sich dabei durchaus beeindruckend. Als Jugendlicher schaffte er es in die Hessenauswahl, als Erwachsener spielte er in der Regionalliga (heute 3. Liga). In Hersfeld warf er nicht nur Tore, sondern engagierte sich auch in anderen Funktionen. Er war Jugendtrainer und Vereinsmanager, ehe er 2013 berufsbedingt nach Weiden umzog. Die ehemals innige Verbindung zum Handballsport ließ sich aber in der Oberpfalz zunächst nicht aufrechterhalten. Um so mehr freut es den Geschäftsführer des Weidener "Hofladen", dass er nun wieder zu seinen Wurzeln zurückkehrt: "Ich habe in den letzten Wochen und Monaten viele Handballspiele in Nürnberg und Erlangen angeschaut. Da ist die Lust hochgekommen, wieder etwas im Handball zu machen."
Bei der HSG Weiden tritt Kaufmann die Nachfolge von Jannis Prelle an. Der langjährige Trainer der Frauen- und zuletzt der Herrenmannschaft möchte kürzertreten, zumal er auch noch in der Vorstandschaft des HC Weiden aktiv ist. "Philipp geht mit viel Elan an die Sache heran", lobt Prelle. "Man merkt, dass er richtig Bock hat." Für die Spieler, so Prelle, sei es enorm wichtig, dass "sie mal etwas anderes kennenlernen, ein Externer neue Sichtweisen reinbringt. Das kann die Mannschaft nur weiterbringen."
In den vergangenen Wochen hatte Kaufmann in mehreren Trainingseinheiten bereits Gelegenheit, sich einen Überblick über das Leistungsvermögen seiner neuen Schützlinge zu verschaffen. Das Urteil fällt durchaus positiv aus: "Es ist eine gute Basis vorhanden. Die Jungs sind fit, schnell und motiviert", meint er. Gut zwei Monate vor dem BOL-Saisonstart Mitte September hält Kaufmann den Ball trotz der aufkommenden Euphorie jedoch flach. Nach dem unverhofften Aufstieg gehe es alleine um den Ligaverbleib: "Das ist unser wichtigstes Ziel." Gleichwohl bastelt der neue HSG-Coach an Taktiken und Konzepten für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Mannschaft. "Man muss im Sport ehrgeizig sein. Wir wollen rein in einen mittleren Leistungsbereich", lautet sein Anspruch.
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