Damit war nicht unbedingt zu rechnen: Der FC Kaltenbrunn und die SpVgg Windischeschenbach führen die Tabellen der Kreisklassen-Staffeln West und Ost nach sechs Partien mit noch blütenweißer Weste an. Beide Teams sammelten bislang die volle Punkteausbeute und glänzen dabei mit ganz unterschiedlichen Ansätzen: Während die Windischeschenbacher mit 28 erzielten Toren bislang vor allem mit einem treffsicheren Angriff aufhorchen lassen, ist der Kaltenbrunner Trumpf die sattelfeste Defensive: Bislang gelangen den Gegnern des FC lediglich drei Treffer.
"Bei uns hat sich ein Team geformt, das sehr geschlossen auftritt und mit einem unbedingten Siegeswillen überzeugt", beschreibt Kaltenbrunns Trainer Markus Berft das Erfolgsgeheimnis seiner Truppe. Als Schlüsselerlebnis führt der Coach dabei den 2:1-Erfolg über den Meisterschaftsfavoriten SC Eschenbach an. "Aufgrund einer Verletzungspause gab es eine längere Nachspielzeit. In dieser ist es meiner Mannschaft gelungen, einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Sieg umzuwandeln. Dieser späte, emotionale Erfolg hat etwas bei uns ausgelöst."
Spitzenspiele stehen noch bevor
Ob sie sich beim FC an der alten Fußballerweisheit "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften" orientieren, wollte Berft nicht öffentlich bestätigen. "Es ist richtig, dass unsere Abwehr bislang ganz ordentlich funktioniert, und wir vorne aus wenigen Chancen relativ viel Ertrag einfahren. Aber unser Saisonziel haben wir bislang ausschließlich intern formuliert, und das soll auch so bleiben." Zudem stehen die direkten Duelle gegen die vermeintlichen Hauptkonkurrenten an der Tabellenspitze – den SV Etzelwang, den FC Edelsfeld und den SV Hahnbach II – erst noch bevor. "Aber auch den SC Eschenbach würde ich noch nicht abschreiben", fasst Berft die Anzahl der Mitstreiter bewusst größer.
Mit einer ganz anderen Qualität dominiert die SpVgg Windischeschenbach bislang die Ost-Staffel. Satte 28 Mal klingelte es bereits im gegnerischen Kasten, in keiner Partie erzielte die SpVgg weniger als vier Tore, und dies, obwohl es im Team von Spielertrainer Michael Bachmeier nicht diesen einen herausragenden Torjäger gibt. "Wir haben keine Tormaschine der Marke Robert Lewandowski in unserem Kader. Wir müssen das Toreschießen daher auf mehrere Schultern verteilen." Zwar wäre Neuzugang Philipp Horn (von der SpVgg Schirmitz) so ein Typ, doch der fällt wegen eines Innenbandrisses im Knie noch für längere Zeit aus.
Kein Training unter zwei Stunden
Vielmehr sieht Bachmeier den aktuellen Lauf in der kontinuierlichen Trainingsarbeit begründet. "Wir trainieren sehr intensiv und auch sehr gut. Keine Einheit ist bei uns kürzer als zwei Stunden. Da werden auch gezielt Abläufe einstudiert, die sich aktuell in unserem Spiel wiederfinden." Keine Rolle spielt für Bachmeier dabei der überraschende Wechsel von der Kreisklasse West in die Kreisklasse Ost. "Der Osten ist jetzt, meiner Meinung nach, nicht so viel schlechter. Alle unsere bisherigen Gegner hatten es in sich, da wenn ich nur an die DJK Irchenrieth denke, das war ein richtig starker Kontrahent."
Dennoch wehrt sich der SpVgg-Trainer gegen ein zu offensiv formuliertes Aufstiegsziel. "Das haben wir in der letzten Saison so gehandhabt und sind gescheitert. Viel wichtiger ist mir, dass man bei meiner Mannschaft eine klare Handschrift erkennt, wir uns weiterentwickeln und schönen, attraktiven Fußball bieten." Und diese Handschrift des selbst stürmenden Trainers sieht bislang fast schon logischerweise so aus: Tore, Tore, Tore.
SpVgg Windischeschenbach und FC Kaltenbrunn in der Statistik
- SpVgg Windischeschenbach: Tabellenführer in der Kreisklasse Ost mit sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen bei 28:10 Toren
- Ergebnisse: 6:1 gegen SG Luhe-Wildenau/Etzenricht II, 4:2 gegen DJK Irchenrieth, 4:3 gegen TSV Püchersreuth, 4:3 gegen SV Altenstadt/V., 6:0 gegen VfB Thanhausen, 4:1 gegen TSV Pleystein
- FC Kaltenbrunn: Tabellenführer in der Kreisklasse West mit sechs Siegen aus den ersten sechs Spielen bei 11:3 Toren
- Ergebnisse: 1:0 gegen DJK Ebnath, 4:1 gegen FC Weiden-Ost II, 1:0 gegen SV Riglasreuth, 2:1 gegen SpVgg Neustadt/Kulm, 2:1 gegen SC Eschenbach, 1:0 gegen SV Neusorg
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