Freihung. Nach einem Gastspiel vor drei Jahren kehren Rainer Hasinger, Robert Hasleder und Andreas Kessel mit Gitarren, Akkordeon, Kontrabass, Mundharmonika und Trommel zurück, um das idyllische Fleckchen Oberpfalz erneut mit italienischem Flair anzureichern. Allerdings nicht ganz so ungeschminkt, wie es Hausherr Günter Preuß zu Beginn versprochen hat: Die "gesalzenen Drei" - wie die Band auf Deutsch heißt - haben ziemlich viel Technik mit im Gepäck.
Keine Gassenhauer
Auch die Ankündigung als "Boygroup" relativiert Rainer Hasinger noch vor dem ersten Ton, schließlich stehe man bereits 22 Jahre gemeinsam auf der Bühne - "man sieht es uns nicht an, ich weiß". Seither intonieren sie Adriano Celentano, Eduardo Bennato, Lucio Dalla, Francesco De Gregori und vor allem ihre Lieblings-Cantautori Fabrizio De André und Angelo Branduardi.
Ohrwürmer des Italo-Pops, die jeder spontan mitsingen und mitsummen kann, sind im "Salato"-Programm dennoch rar gesät. Stattdessen erklingt viel Melodisches mit hörenswerten Texten, die Haslinger für das in italienischer Sprache nicht ganz so sattelfeste Publikum übersetzt auf den Punkt bringt.
So lauscht man der inhaltlich traurigen, musikalisch beschwingten Geschichte der Banditenbraut Franziska, tanzt sich mit Anna und Marco die graue Vorstadt von Bologna bunt und spürt dem Meeresphänomen "Creuza di mä" nach. Sogar einen Lola-Montez-Stoff gibt es zu entdecken, nur dass die Femme Fatale bei De André "Bocca di rosa" heißt und in zwei benachbarten Dörfern für leidenschaftliche Aufruhr im negativen wie positiven Sinn sorgt.
Reime zum Dank
Das "concerto fantastico" stimuliert das Publikum ebenso wie den Hausherrn. In Anlehnung an Cornelia Froboess 60er-Jahre-Schlager "Zwei kleine Italiener" dichtet Musiker Preuß zum Dank: "Eine Reise nach Elbart ist für viele schick und fein, selbst drei kleine Italiener möchten gerne bei uns sein".
Am Ende des Abends greifen die drei "Italiener im Geiste" übrigens doch noch in die Hit-Kiste und erweckten Branduardis "La pulce d'acqua" ebenso zum Leben wie die Titelmelodie zu "Don Camillo und Peppone", die wiederum nahtlos in einen der bekanntesten und unsterblichsten Italo-Klassiker übergehen: Adriano Celentanos "Azzurro", das auch in Elbart geläufig genug ist, um zumindest im Refrain dezent mitgeschmettert zu werden.
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