Oberpfalz
01.02.2024 - 14:45 Uhr

OTon: Geborener "Karnevalsjeck"?

Dem Fasching steht unsere Redakteurin mit gemischten Gefühlen gegenüber. An die bunten Kostüme in ihrer Kindheit erinnert sie sich gerne zurück. Man könnte auch meinen, sie sei der "geborene Karnevalsjeck". Doch eine Sache schreckt sie ab.

Der Fasching steht vor der Tür. Redakteurin Caroline Keller sieht der närrischen Zeit aber mit gemischten Gefühlen entgegen. Symbolbild: Rolf Vennenbernd/dpa
Der Fasching steht vor der Tür. Redakteurin Caroline Keller sieht der närrischen Zeit aber mit gemischten Gefühlen entgegen.

Helau und Alaaf! Der Fasching steht vor der Tür. Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. So wirklich dazwischen gibt es da nichts. Als Kind hab ich die närrische Zeit geliebt, doch als Erwachsene kann ich mich wenig dafür erwärmen. Aber das könnte sich heuer vielleicht wieder ändern.

Dabei könnte man meinen, mir sei das "Faschingsfieber" in die Wiege gelegt worden. Mein Geburtstag fällt auf den Faschingsanfang, den 11.11. Oder wie die Verwandtschaft aus dem Rheinland sagen würde: "Ein richtiger Karnevalsjeck." Als Kind fand ich den Fasching super. Vor allem die bunten Verkleidungen hatten es mir angetan. Ich erinnere mich gerne an meine Kostüme zurück: Meerjungfrau, Prinzessin und Clown. Nur einmal im Kindergarten habe ich meine Mutter vor ein Kostümrätsel gestellt. Ich wollte als "Teenager" zur Faschingsfeier gehen. So wirklich wusste ich damals zwar nicht, was das ist, aber hat sich cool angehört. Kurzerhand hat mir meine Mutter ein zu großes Hemd angezogen und eine Sonnenbrille aufgesetzt. Eine Baseball-Cap, die ich mir falsch herum aufgesetzt habe, durfte nicht fehlen. Mein Kostüm als Teenager der 90er Jahre war komplett.

Das letzte Mal, dass ich einen Fasching (in diesem Fall Karneval) richtig genossen habe, war mit 13 Jahren bei meiner Verwandtschaft in Düsseldorf. Der "Rosenmontagszoch" hat mir am besten gefallen. Als Pirat verkleidet stand ich schunkelnd zwischen einem "Froschkönig" und einer "Frau Holle" und hab die Kamellen aufgefangen. Helau Düsseldorf!

Mit der Zeit hat mir der Fasching immer weniger gefallen. Nicht etwa das Verkleiden, das finde ich bis heute grandios. Eine Sache, die mir als Kind nicht so aufgefallen ist, ist der übermäßige Alkoholkonsum. Da ich selber nicht trinke, schreckt es mich einfach ab. Ab da an hatte der Fasching für mich einen schalen Beigeschmack und ich konnte mich nicht mehr dafür begeistern.

Doch heuer könnte es sich wieder ändern. Mein fünfjähriger Neffe hat mich zum Faschingsumzug an seinem Wohnort eingeladen. Also werde ich mir den Haarreif mit den schwarzen spitzen Ohren aufsetzen, eine schwarze kuschelige Kunstfelljacke anziehen und Schnurrhaare ins Gesicht malen, um als schwarze Katze verkleidet mit meinem Neffen "Helau" zu rufen. Vielleicht liegt mir der "Karnevalsjeck" ja doch im Blut.

Hintergrund:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter von Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne "OTon" schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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