Oberpfalz
18.12.2025 - 11:03 Uhr

OTon: Quick in Japan – sogar mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Unser Autor war vor kurzem im Japan-Urlaub. Und als Deutscher war er dort vor allem über die Pünktlichkeit der Züge überrascht. Was das mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo zu tun hat? Nun, das lesen Sie im neuen OTon von Julian Trager.

Japans Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ist berühmt für seine Pünktlichkeit. Archivbild: Soeren Stache/dpa
Japans Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ist berühmt für seine Pünktlichkeit.

Sie können es einfach nicht lassen. Der eine, Lionel Messi, war gerade auf einer (recht chaotischen) Indien-Reise – die als „Goat-Tour“ beworben wurde. Der andere, Cristiano Ronaldo, hat vor kurzem ein (recht peinliches) Interview gegeben, in dem er die Erfolge Messis klein redet und sich selbst als den Größten Fußballer aller Zeiten stilisiert – den sogenannten „Goat“.

Es ist ja die ewige Debatte, wer von den beiden besser war oder ist. Befeuert wird sie auch von den Protagonisten selbst. Als würden beide noch nicht mitbekommen haben, dass sie mittlerweile um die 40 Jahre alt sind, in Operettenligen spielen – und die sportlichen Schlagzeilen seit Längerem von deutlich jüngeren Kickern bestimmt werden.

Das erinnert ein wenig an den japanischen Soldaten Hiroo Onoda, der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fast 30 Jahre im philippinischen Dschungel weiterkämpfte und sich erst ergab, als ihm sein ehemaliger Kommandant persönlich den Befehl zur Kapitulation gab.

Ja, die Japaner haben eine außergewöhnliche Einstellung. Sie arbeiten viel und lange. Und wer schon einmal in Japan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren ist, hat das auch bemerkt: Viele Japaner sind nach dem langen Arbeitstag so fertig, dass sie mitten in der U-Bahn, im Bus oder Zug einschlafen.

Ich war ja kürzlich in Japan. Tokio, Fuji, Kyoto, Osaka, Hiroshima. Toller Urlaub, tolles Land. Bin da sehr viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren und muss sagen: Das funktioniert dort reibungslos. Egal ob U-Bahn, S-Bahn, Bus oder Zug. Auch der Fernverkehr – reibungslos. Die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge waren immer pünktlich – obwohl sie auf der gleichen Strecke teils im Sieben-Minuten-Takt unterwegs waren. Das muss man sich als Deutscher mal vorstellen: Dass der ICE zwischen Nürnberg und Köln alle sieben Minuten fährt. Was wäre das für ein Chaos. Am Ende hätte der letzte Zug acht Stunden Verspätung oder so.

Auf meiner Japan-Reise war tatsächlich nur ein einziges Mal ein Zug zu spät. Es war der allerletzte Zug der Tour, von Osakas Innenstadt zum Flughafen. Der fuhr mit rund 15 Minuten Verspätung los. Aber bereits nach fünf Minuten waren das Zugpersonal drinnen und draußen sowie die Passagiere unruhig und nervös geworden. Nur wir Deutschen nicht. Wir sind das ja gewohnt.

Info:

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter von Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne "OTon" schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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