Oberpfalz
28.08.2025 - 11:55 Uhr

OTon: Wenn's bei Kickbase schlecht läuft, mach ich's einfach wie Robert Habeck

Unser Autor spielt jetzt Kickbase, ein Fußball-Managerspiel. Schon nach einem seiner ersten Transfers wird er von seinen Mitspielern ausgelacht. Im neuen OTon erklärt er, wie ihm Robert Habeck aus dieser Misere helfen kann.

Tschüssi, Bundestag: Ex-Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), verlässt den Bundestag. Wie er das macht, könnte für mich noch zum Vorbild werden. Archivbild: Hannes P Albert/dpa
Tschüssi, Bundestag: Ex-Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), verlässt den Bundestag. Wie er das macht, könnte für mich noch zum Vorbild werden.

Wenn man nicht bekommt, was man haben will, können nicht nur Kinder wütend werden. Auch sonst so vermeintlich lässigen Politikern wie Robert Habeck kann das passieren. Nur wollte der Grüne nicht die Playmobilfigur, die sein Spielkamerad gerade in der Hand hatte. Habeck wollte offenbar Schwarz-Grün. Die mögliche Regierungskoalition sei aber, so der Ex-Vizekanzler in einem „Taz“-Interview, „von der Union – Merz, Söder, Spahn, Klöckner – verächtlich gemacht und zerstört worden“. Nun verlässt Habeck den Bundestag – aber nicht, ohne Merz, Söder und Klöckner noch verbale Watschn mitzugeben.

Papas von Fußballprofis geht es auch nicht anders. Nachdem sein Sohn, Jobe Bellingham, zum Auftakt der neuen Bundesligasaison nach 45 Minuten ausgewechselt worden war, sorgte Daddy Bellingham gleich mal für Ärger bei Borussia Dortmund, dem neuen Verein seines Sohnes: Der Engländer soll sich in den Katakomben des Stadions mit dem Dortmunder Sportdirektor Sebastian Kehl gezofft haben – er wollte es nicht hinnehmen, dass sein Bub so früh raus musste.

Und damit zu mir und meinen Problemen. Ich spiele seit neuestem Kickbase, ein Managerspiel auf Basis der Fußballbundesliga, bei dem man gegen Freunde antritt. Macht süchtig, ständig muss ich jetzt in der App nachschauen, was los ist. Wer hat wen gekauft? Ah, „Siminator“ holt sich Silvan Hefti für 500.000 Euro, „BetreuerNummer1“ gönnt sich Josh Kimmich für 67,1 Millionen Euro. Mein Angebot für Luis Díaz wurde abgelehnt.

Dass ich zu wenig Geld bot, passierte mir anfangs immer. Deswegen bekam ich weder Jamie Leweling noch Maxi Mittelstädt. Nicht mal für Koki Machida reichte es. Den kannte ich zwar überhaupt nicht, wollte ihn aber trotzdem für 14 Millionen Euro verpflichten. Nach dieser weiteren Pleite schlug ich dann aber zu und kaufte Jobe Bellingham – für elf Millionen Euro über Marktwert. Meine Mitspieler ließen mich daraufhin mehr oder weniger subtil wissen, dass ich dumm bin.

Nun ja, kann sein, muss aber nicht. Ich bin jedenfalls guter Dinge, dass Bellingham mir viele Punkte bringen wird. Für die nötige Spielzeit sorgt ja der Papa. Und sollte es trotzdem nichts werden, kann ich’s immer noch machen wie Robert Habeck – und die Kickbase-Liga beleidigt verlassen.

Info :

OTon

Wir sind junge Mitarbeiter der Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.

 
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