Will nicht arbeiten, denkt nur an sich und hat zu hohe Ansprüche. Dieses Bild wird immer wieder von der Generation Z gezeichnet. Zur Gen Z gehören Menschen, die zwischen Mitte der 90er und den frühen 2010er Jahren geboren sind. Auch ich bin Teil dieser Generation – mit dem Internet und einem Smartphone aufgewachsen.
In zahlreichen Medien sind immer wieder Schlagzeilen zu lesen wie: "Generation Z im Berufsleben: Zu fordernd und zu fragil?" oder "Generation Z floppt in der Arbeitswelt". Der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière kritisierte in einem Interview mit der Wochenzeitung "Zeit" die Anspruchshaltung der Gen Z: Es entstehe keine soziale Gesellschaft, wenn Menschen Mitte zwanzig drei, vier Tage pro Woche arbeiteten, um gegen 22 Uhr bei Lieferando einen Champagner zu bestellen.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich noch nie in meinem Leben Champagner getrunken habe. Naja, auch mir haben Eltern, Lehrer und Dozenten immer das Bild vermittelt, dass ich viel arbeiten muss, um gutes Geld zu verdienen und ein glückliches Leben zu haben. Doch mir sind andere Dinge wichtiger – Zeit für Familie und Freunde sowie Freude am Job. Ich glaube, dass einige in der Gen Z genauso fühlen.
Junge Menschen möchten ihre Arbeit flexibel einteilen können, um mehr Zeit für ihr Privatleben zu haben. Die magische "Work-Life-Balance", die vielen bei einer 40-Stunden-Woche mit festen Arbeitszeiten und fixem Arbeitsort fehlt. Dabei geht es Jobeinsteigern nicht darum, mehr chillen zu können, wie so mancher Baby-Boomer zu glauben scheint. Nein. Es geht darum, seine körperliche und seelische Gesundheit zu priorisieren und sich nicht kaputt zu arbeiten.
Und ist das letztendlich nicht positiv für die Arbeitgeber? Menschen, die ausgeglichen und gesund sind, arbeiten produktiver und sind leistungsfähiger. Einige Unternehmen haben das erkannt, und setzen auf das Konzept "New Work". Bieten also beispielsweise eine Vier-Tage-Woche, Home-Office oder flexible Arbeitszeiten an.
Vielleicht sollten das alle Firmen tun, denn "New Work" heißt nicht gleich "No Work". Im Gegenteil.
OTon
Wir sind junge Mitarbeiter von Oberpfalz-Medien. In unserer Kolumne „OTon“ schreiben wir einmal in der Woche über das, was uns im Alltag begegnet – was wir gut finden, aber auch, was uns ärgert. Dabei geht es weniger um fundierte Fakten, wie wir sie tagtäglich für unsere Leser aufbereiten, sondern um unsere ganz persönlichen Geschichten, Erlebnisse und Meinungen. Wir wollen zeigen, dass nicht nur in Hamburg, Berlin oder München Dinge passieren, die uns junge Menschen bewegen.
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