CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt übte in der "Bild am Sonntag" harsche Kritik: "Es ist nicht akzeptabel, dass durch eine aggressive Anti-Abschiebe-Industrie bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert und eine weitere Gefährdung der Öffentlichkeit provoziert wird." Wer mit Klagen versuche, die Abschiebung Kriminelle zu verhindern, arbeite nicht für das Recht auf Asyl, sondern gegen den gesellschaftlichen Frieden. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil warf Dobrindt durchschaubaren Populismus vor. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Thomas Sternberg, sagte der "Augsburger Allgemeinen" (Montagsausgabe), "man soll doch bitte nicht so tun, als ob es in Deutschland eine massenhafte Abschiebepraxis gibt". Abschiebungen seien nicht einfach, wenn man jeden Einzelfall genau betrachte. "Und dass Straftäter abgeschoben werden - darüber gibt es ja nun einen breiten Konsens", sagte Sternberg.
Unterdessen forderten Unionspolitiker eine Kürzung der Entwicklungshilfe für unkooperative Herkunftsländer. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte, Zahlungen an Zusammenarbeit zu knüpfen.
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