Zwei Gitarren, eine Geige, eine Cajón und wunderschöne Stimmen kombinieren traditionelle Flamenco-Melodien mit lateinamerikanischen Elementen und einer jazzigen Note. Vier Frauen aus vier verschiedenen Städten Spaniens finden mit ihren verschiedenen Künstlerpersönlichkeiten zu diesem einzigartigen Quartett "Las Migas" zusammen: Die Sängerin Carolina La Chispa, die Gitarristinnen Marta Robles und Alicia Grillo und die Violinistin Roser Loscos sind nicht nur charismatische Musikerinnen, sondern komponieren und arrangieren ihre Themen auf eine unnachahmliche Weise zu etwas faszinierend Neuem.
"Las Migas" wurden für die "18. Annual Latin Grammy Awards" nominiert. Sie sind begehrte Gäste auf allen renommierten spanischen Bühnen und begeistern ihr Publikum auf Festivals in ganz Europa und den USA. Nach Amberg stehen Regensburg, München und Mainz auf dem Tourneeplan der spanischen Schönheiten.
Beim zweiten Sommerfestivalabend im ausverkauften Innenhof der Stadtbibliothek passt alles: Die Temperaturen entsprechen südlichen Breiten, Wein und Wasser gibt es an der Theke und das heiße Temperament steuert das Quartett dazu. „Wir sind Las Migas, wir kommen aus Spanien, das ist alles“, so lautet die Begrüßung auf Deutsch. Die Lieder werden in der Muttersprache der Musikerinnen gesungen, die weitere Kommunikation findet in Englisch statt. 15 Jahre sind sie bereits ein sehr eigenständiges, erfolgreiches Team, das auch einen eigenen, modernen Musikstil pflegt und die Volants und Rüschen vom typischen Flamencokleid längst eliminiert hat.
Sie präsentieren sich optisch in schmalen Etuikleidern, einmal in Weiß, in Schwarz, mit Paillettenoberteil oder im hautengen Body, der durch die groben Maschen des Netzkleides blitzt. Musikalisch sind sie vom klassischen Flamenco inspiriert, Fado, Folk, Jazz und Weltmusik spielen ebenfalls eine große Rolle. Rhythmus, Leidenschaft, Melancholie und Feuer verschmelzen zu einer Einheit und wecken Sehnsüchte. Das klingt nach Süden und Sonne, nach Urlaub und nach Leben pur!
Wenn die Texte auch nicht verständich sind, die Gefühle wie Schmerz, Wut, Trauer, Lebensfreude sind durchaus spürbar. Carolinas kratzige Stimme trifft die Emotionen. Sie schluchzt, schreit, stampft und jubelt! Sie wird begleitet vom temporeichen Gitarrenspiel und virtuosen Geigenklängen. Die obligaten Amberger Kirchenglocken, die immer pünktlich um 21 Uhr einsetzen, werden in ein fulminantes Percussionsolo eingebaut. Die Kompositionen sind spritzig und abwechslungsreich, mal betrübt, mal kraftvoll. Kraftvoll durfte sich auch das Publikum einbringen und immer mal wieder mitsingen und mitklatschen.
Der Name Migas (spanisch ‚Krümel‘) bezeichnet ein Armeleuteessen, das in ganz Spanien verbreitet ist und in jeder Region anders schmeckt, so lautet die Erläuterung. Die mediterrane Musikrezeptur der in Barcelona lebenden Künstlerinnen kombiniert Krümel aus der lateinamerikanischen und spanischen Musiktradition mit modernen Elementen. So entsteht gesungene Poesie, Musik für die Seele, die etwas hart ausgesteuert war, aber auch in Amberg sehr positiv aufgenommen wurde.
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