Amberg
21.06.2020 - 19:39 Uhr

Schwacher Zustand: Oberpfälzer Flüsse machen Sorge

Keine guten Noten für Naab, Vils und Co. Es hapert an der Wasserqualität. EU-Vorgaben scheinen unerreichbar. Bei einem Fluss fällt der Verdacht auf die Landwirtschaft.

Die Naab im Landkreis Schwandorf. Der Zustand des Flusses ist "mäßig", allerdings nicht weil zu wenig Leben in ihm ist. Archivbild: Hirsch
Die Naab im Landkreis Schwandorf. Der Zustand des Flusses ist "mäßig", allerdings nicht weil zu wenig Leben in ihm ist.

Der Zustand der größeren Fließgewässer der Oberpfalz ist "mäßig" und hat sich zuletzt eher verschlechtert. Das geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage des Weidener Landtagsabgeordneten Christoph Skutella hervor. "Keiner der sechs größeren Oberpfälzer Flüsse erreicht bisher die zur Einhaltung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie notwendige Bewertung 'gut' oder 'sehr gut'", sagt Skutella.

Die Wasserrahmenrichtlinie gibt vor, dass alle Flüsse "gute" oder "sehr gute" Wasserqualität aufweisen sollen. Bewertet werden ökologischer und chemischer Zustand in den Stufen "sehr gut", "gut", "mäßig", "unbefriedigend", "schlecht". Ursprünglich sollte das Ziel 2015 erreicht sein, für Ausnahmen wurde die Frist auf 2027 ausgeweitet.

Waldnaab macht Sorgen

Derzeit erreicht kein Fluss die Stufe "gut". Für die Waldnaab bei Weiden hat sich der Zustand von "mäßig" auf "unbefriedigend" verschlechtert, bei der Schwarzen Laaber von "unbefriedigend" auf "mäßig" verbessert. Naab, Vils und Schwarzach behalten die Note "mäßig". Das zeigt die Antwort auf die Anfrage des FDP-Abgeordneten. Die Eingruppierung sei vorläufig, die Auswertung des Zeitraums 2014 bis 2019 noch nicht abgeschlossen.

Eine Bewertung liegt für den Regen vor. Anfang des Monats hat das Wasserwirtschaftsamt Regensburg erklärt, dass sich dessen Qualität verschlechtert habe. Durch die Herabstufung von "gut" auf "mäßig" erfüllt derzeit kein Oberpfälzer Fluss die EU-Vorgabe. Chemische Belastung gebe es im Regen zwar keine. Wegen des zunehmenden Pflanzenwachstums habe sich aber die ökologische Qualität verschlechtert, diese nehme zudem mit der Flusslänge ab.

Dünger und Klimawandel

Ursache sei neben höherer Wassertemperatur durch den Klimawandel die steigende Menge Nährstoffe im Wasser. "Da die Möglichkeiten der kommunalen Abwasserreinigung bis auf wenige Einzelfälle schon ziemlich ausgereizt sind, werden wir das Gespräch mit Vertretern der Landwirtschaft suchen", erklärt Amtsleiter Josef Feuchtgruber. Weniger Dünger im Wasser könnte demnach die Qualität verbessern.

Schwandorf07.11.2019

Die Pressemitteilung des Wasserwirtschaftsamts Regensburg zur Qualität des Regens

 
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