Die FDP im Landtag plädiert dafür, das bayerische Familiengeld zu streichen und mit den eingesparten rund 700 Millionen Euro im Jahr eine Qualitätsoffensive in der Kinderbetreuung zu starten. "Den Familien in Bayern ist mehr geholfen, wenn das Geld in gute frühkindliche Bildung und bessere Betreuungsstrukturen eingesetzt wird", erklärte die FDP-Abgeordnete Julika Sandt. Damit erhöhe man die Chancengerechtigkeit und erreiche eine besser auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und ihren jeweiligen Entwicklungsstand ausgerichtete Betreuung.
Als wichtigsten Schritt sah Sandt eine Verbesserung der Erzieherausbildung. Diese müsse einerseits noch praxisorientierter werden und andererseits, zum Beispiel über einen dualen Studiengang, akademisch fundierter werden. Zudem müsse die Qualitätssicherung optimiert werden. Als weitere Punkte forderte Sandt eine maximale Gruppengröße von 18 Kindern im Kindergarten und neun Kindern in Krippen sowie die Ausweitung der Betreuungszeiten. Dazu schlug sie zunächst als Modellprojekt für jeden Landkreis einen Standort für ein flexibles, auch am Wochenende rund um die Uhr zur Verfügung stehendes Betreuungsangebot vor. Viele Eltern in Schichtdienstberufen oder mit einer abendlichen Berufsausübung in Gastronomie- und Kulturbetrieben könnte so Familie und Beruf besser vereinbaren.
Sandt geht davon aus, dass zusätzlich zum ohnehin bis 2030 prognostizierten von Fehlbedarf von 45 000 Erzieherinnen und Erziehern in Bayern durch die FDP-Vorschläge weitere Fachkräfte gebraucht werden. Vor diesem Hintergrund müssten umgehend alle Möglichkeiten zur Personalgewinnung ausgeschöpft werden. Dazu zählte sie auch eine bessere Bezahlung schon in der Ausbildungsphase. Zur Umsetzung ihrer Vorhaben hat die FDP mehrere Anträge in den Landtag eingebracht.
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