München
13.05.2021 - 11:16 Uhr

Bayern gibt nächste Woche alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten frei

Mehr Impfungen, geöffnete Freibäder und Open-Air mit bis zu 250 Besuchern: In Bayern zeichnen sich weitere Corona-Lockerungen ab. Ein Freitesten zur Umgehung von Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen lehnt Regierungschef Söder aber ab.

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, hält auf seinem Weg zur Sitzung des bayerischen Kabinetts eine blaue Mappe mit dem Staatswappen in der Hand. Bild: Peter Kneffel/dpa
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, hält auf seinem Weg zur Sitzung des bayerischen Kabinetts eine blaue Mappe mit dem Staatswappen in der Hand.

Im Laufe der kommenden Woche soll die Impfpriorisierung in bayerischen Hausarztpraxen für alle Impfstoffe aufgehoben werden. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach Abschluss der CSU-Fraktionsklausur in München an. Bislang gilt die Freigabe nur für die Vakzine von Astrazeneca und Johnson&Johnson. In den kommunalen Impfzentren soll die Priorisierung dagegen vorläufig bleiben. Söder begründete dies mit Nachhol- und Zweitimpfungen in den höchsten Priorisierungsstufen sowie geplanten Gruppenimpfungen für Betriebe und ältere Schüler.

Nach Angaben Söders ist ab sofort auch der "kleine Grenzverkehr" mit Tschechien wieder möglich. Bei einem Aufenthalt im Nachbarland von maximal 24 Stunden entfallen demnach bei der Rückkehr bis bisherigen Test- und Quarantäneauflagen. Sollte sich die Corona-Lage in Bayern weiter stabilisieren, will Söder ab dem 21. Mai die Freibäder in Regionen mit einer Inzidenz unter 100 öffnen. Ermöglicht werden soll dort dann auch "Kultur im Freien" für bis zu 250 Besucher. Voraussetzung sollen Mindestabstände sowie eine Test- und Sitzplatzpflicht sein. Entsprechende Beschlüsse strebt Söder für die Ministerratssitzung in der kommenden Woche an. Für die Zeit nach den Pfingstferien kündigte Söder mögliche Öffnungsschritte für die Innengastronomie sowie Fitness-Studios an.

Eine vollständige Gleichstellung negativ Getesteter mit Geimpften und Genesenen auch beim Wegfall der Ausgangssperre oder von Kontaktbeschränkungen lehnte Söder ab. Profitieren könnten davon vor allem junge Menschen, die erst im Laufe des Sommers ein Impfangebot erhalten werden. "Das ist ein gesundheitliches Risiko, das wir nicht eingehen wollen", sagte Söder zur Begründung. Die von negativ getesteten Personen ausgehende Gefährdung sei deutlich höher als bei Geimpften. Sein Ziel sei deshalb, "noch schneller und damit auch jünger zu impfen".

Unterdessen hat der CSU-Arbeitskreis "Große Städte" weitere Lockerungen gefordert. Nach dessen Vorstellungen sollten in Kommunen mit einer Inzidenz unter 100 als Angebot für junge Menschen der Betrieb von Außengastronomie bis 23 Uhr und Zusammenkünfte von bis zu 15 Personen erlaubt werden. Dies solle für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete gelten. Außerdem sollten Märkte und Messen unter freiem Himmel zugelassen werden, "um die Tristesse aus den Innenstädten zu vertreiben", wie Arbeitskreissprecher Oliver Schulte erklärte. Weitere Erleichterungen wünscht sich das Gremium, in dem sich CSU-Kommunalpolitiker aus Städten mit mehr als 40.000 Einwohnern zusammengeschlossen haben, für die Bereiche Kultur, Sport und Handel.

Bayern12.05.2021
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.