Unbekannte hatten in der Nacht von 5. auf 6. Oktober 2017 das Schloss des Wolfgeheges im Besucherzentrum Falkenstein des Nationalparks Bayerischer Wald manipuliert - sechs Wölfe konnten so entkommen. Ein Tier haben die Nationalpark-Mitarbeiter lebend gefangen, drei starben. Zwei Tiere fehlen immer noch. Ein Interview mit Gregor Wolf, Pressesprecher der Nationalparkverwaltung.
ONETZ: Können Sie den Witz mit Ihrem Nachnamen noch hören?
Gregor Wolf: (lacht) Nein. Aber mittlerweile geht es ja wieder. Vor einem Jahr war es schon etwas zu viel.
ONETZ: Was ist mit den zwei Wölfen geschehen, die noch fehlen?
Gregor Wolf: Der Ausbruch ist jetzt über ein Jahr her – und die letzte heiße Spur auf einen der beiden entlaufenen Gehege-Wölfe verliert sich bereits im November 2017. Seitdem wurde keines der Tiere mehr nachgewiesen – obwohl in Mitteleuropa viele Wolfsspuren genetisch untersucht werden. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Tiere nicht mehr leben.
ONETZ: Es waren mal neun Wölfe im Gehege. Jetzt sind es nur noch vier. Werden die fehlenden ersetzt?
Gregor Wolf: Die aktuell im Gehege untergebrachten vier Tiere funktionieren gut miteinander. Deswegen werden wir am Ist-Zustand vorläufig nichts ändern. Außerdem ist es schwer möglich, in ein bestehendes Rudel neue Tiere zu integrieren.
ONETZ: Wie ist denn der Stand der polizeilichen Ermittlung?
Gregor Wolf: Zum Stand der Ermittlungen informiert nur die Polizei.
ONETZ: Ist das Schloss des Wolfgeheges verbessert worden, damit es kein Unbefugter aufbrechen kann?
Gregor Wolf: Sofort nach dem Vorfall vom Oktober letzten Jahres wurde die Sicherheit des Wolfsgeheges im Nationalparkzentrum Falkenstein nochmals verstärkt, um ein Eindringen Dritter soweit möglich zu verhindern.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.