Furth im Wald im Landkreis Cham
08.08.2021 - 10:24 Uhr

Unglücksstrecke in Tschechien frei: Weitere Spekulation um Ursache

Nach dem Zugunglück in Tschechien ist die Strecke wieder frei. "Alex"-Züge fahren aber erst ab Montag durchgehend von München nach Prag. Derweil gehen Spekulationen um die Unglücksursache weiter.

Mit schwerem Gerät werden die Züge nach dem schweren Unfall in Tschechien geborgen. Archivbild: Chaloupka Miroslav/CTK/dpa
Mit schwerem Gerät werden die Züge nach dem schweren Unfall in Tschechien geborgen.

Die Bergungs- und Reparaturarbeiten an der Bahnstrecke München-Prag sind früher als erwartet abgeschlossen worden. Das hat die tschechische Staatsbahn am Wochenende via Twitter bekanntgegeben. Die Züge der Verbindung München-Prag werden ab diesem Montag durchfahren.

Solange müssen Passagiere weiter ab Furth im Wald auf Ersatzbusse umsteigen, die sie bis zum Bahnhof Holysov hinter der Unglücksstelle bringen. Von dort geht es mit Zügen der tschechischen Bahn über Pilsen nach Prag. In die Gegenrichtung wird ebenso verfahren.

Bereits am Freitagabend hatte der tschechische Sender CT24Zive gemeldet, dass die beschädigten Gleise repariert sind. Demnach wurden 109 beschädigte Bahnschwellen ersetzt. Am Samstag ergänzte die tschechische Staatsbahn, dass "auf Wunsch der Länderbahn" zwischen Furth im Wald und der Unglücksstelle weiter Ersatzbusse eingesetzt würden.

Spekulationen halten an

Erst ab Montag wird der "Alex" somit wieder zum planmäßigen Betrieb zurückkehren. Solange bleibe der Ersatzverkehr mit Bussen ab Furth im Wald bestehen. Tschechische Regionalzüge sind dagegen bereits seit Samstag auf der Unglücksstrecke unterwegs.

Nach wie vor gib es keine offiziellen Angaben zur Unglücksursache auf der eingleisigen Strecke. In tschechischen Medien wird allerdings weiter spekuliert, dass ein Fehler im Führerstand des deutschen "Alex"-Zuges das Unglück ausgelöst habe.

Demnach habe der Zug ein Wartesignal passiert, ohne im Anschluss die Geschwindigkeit zu reduzieren. Wenig später sei es zum Zusammenstoß gekommen.

Drei Tote, 70 Verletzte

Am Mittwoch waren dabei gegen 8 Uhr nahe des Ortes Milavče zwischen Domažlice und Pilsen der "Alex" mit einem tschechischen Regionalzug vom Typen "Regioshark" kollidiert. Der tschechische Zug war auf dem Weg nach Domažlice. Beim Unglück starben die beiden "Alex"-Lokführer genau wie eine Frau im Führerstand des entgegenkommenden Zugs. Bis zu 70 Menschen haben sich laut tschechischer Behörden verletzt. Darunter befanden sich laut Oberpfälzer Polizei elf bayerische "Alex"-Passagiere.

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