Die Schokoriegel haben dem Mann in einem Lebensmittelmarkt in Bad Steben (Landkreis Hof) gemundet. Allerdings verspeiste er diese, ohne zu zahlen. Zudem steckte der 24-Jährige weitere Riegel und Waffeln ein, weshalb ihn das Verkaufspersonal ins Büro des Marktes brachte und dort mit dem Mann auf das Eintreffen der alarmierten Polizei warten wollte.
Wie die Polizei am Donnerstag ereignete sich der Zwischenfall bereits am Montagnachmittag. Demnach wollte der Ladendieb noch vor Eintreffen der Beamten flüchten. Es attackierte und würgte zunächst eine Mittarbeiterin des Lebensmittelmarktes, die sich aber selbst befreien konnte. Anschließend nahm der Mann eine Weinflasche und drohte den Verfolgern sie mit dieser zu schlagen. Nach Angaben der Polizei trat der mutmaßliche Ladendieb zunächst auf die beiden Mitarbeiter und rannte dann aber davon – gefolgt von den beiden Verkäuferinnen. Diese forderten Kunden auf, den Flüchtenden festzuhalten.
Kunden halten Mann fest
Im Kassenbereich des Marktes gelang es vier Männern, den Ladendieb zu stoppen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. "Selbst bei der Festnahme verhielt er sich nicht kooperativ", schreibt die Polizei. Demnach habe er deutlich gemacht, dass er keine Angst vor den Polizisten habe. Wie die Polizei berichtet, formte der 24-Jährige mit der Hand eine Pistole und "drückte sinnbildlich mit dem Daumen in Richtung eines Polizeibeamten ab".
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich nach Angaben der Polizei heraus, dass der Betreffende aus dem Sudan kommt und von sieben Staatsanwaltschaften zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben war. "Viermal wegen Erschleichen von Leistungen, einmal wegen Körperverletzung und zweimal wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte." Den Angaben zufolge ist der 24-Jährge mit 29 verschiedenen Personalien bei den deutschen Behörden registriert. Auch bei seiner Festnahme im Landkreis Hof, habe der Mann weder einen Aufenthaltstitel noch einen gültigen Pass vorweisen können.
Einweisung in psychiatrisches Krankenhaus
Laut Polizei gilt der 24-jährige als psychisch krank und war aus einem Bezirkskrankenhaus in Berlin geflohen. Anlass für die Einweisung sei ein Vorfall in der Bundeshauptstadt gewesen. Demnach habe der 24-jährige eine ihm unbekannte Frau in der S-Bahn verfolgt und später deren Lebensgefährten mit einer abgebrochenen Flasche verletzt. Ein weiterer Vorfall soll sich in Leipzig zugetragen haben. Dort habe der Mann im Januar eine ihm unbekannten Person mit einem Schlüsselbund auf den Kopf geschlagen und verletzt.
Der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Hof erließ gegen den 24-Jährigen laut Polizei einen Unterbringungshaftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung, den Bedrohungsdelikten und wegen dessen Allgemeingefährlichkeit. "Er befindet sich mittlerweile in einem psychiatrischen Krankenhaus", schreibt die Polizei.
Zugleich bedankt sich die Polizei Naila "bei den couragierten einschreitenden Personen im Verbrauchermarkt, die erheblich dazu beigetragen haben, dass weitere Gefahren für unbeteiligte Personen verhindert werden konnten".
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