Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) blicken auf ein wieder besseres Geschäftsjahr zurück. Trotzdem schrieb das Unternehmen noch einmal rote Zahlen. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand aber mit der Rückkehr in die Gewinnzone. Allerdings sorgt der Klimawandel für weitere Herausforderungen und für die Beschleunigung des Waldumbaus. "Der Klimawandel schreitet derzeit schneller voran, als es unser Wald verkraften kann", erklärte BaySF-Vorstandsmitglied Reinhardt Neft auf der Bilanzpressekonferenz des Staatsunternehmens im Münchner Presseclub.
Frankenwald eine der Ausnahmen
Insgesamt gehe es dem Staatswald besser als in den Vorjahren, sagte Neft. Die überdurchschnittlich hohen Niederschläge im Frühjahr und im Sommer hätten den Bäumen zu stärkerer Vitalität verholfen. Zudem habe sich der Borkenkäfer weniger gut entwickeln können. Ausnahmen bildeten wenige Schwerpunktregionen wie der Frankenwald. Vorstandschef Martin Neumeyer betonte, die Staatsforsten fühlten sich einer aktiven Klimapolitik verpflichtet. Man stehe deshalb für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. "Wir wollen den Wald als grüne Lunge Bayerns stärken und mehr Wald im Klimawandel", teilte Neumeyer mit.
Derzeit bauen die Staatsforsten jährlich 8000 Hektar in klimastabile Mischwälder um. Kiefern und Fichten werden dabei über die natürliche Verjüngung hinaus nicht mehr nachgepflanzt. Um die jungen Kulturen vor Wildverbiss zu schützen, sind in den staatlichen Forsten im vergangenen Jahr mehr als 67.000 Stück Schalenwild erlegt worden, davon rund 50.000 Rehe und 11.000 Wildschweine. Eine konsequente Jagd sei "wesentlicher Schlüssel" für den künftigen Klimawald, betonte Neft. Aus ökologischen Gründen werde mit dem Start der neuen Jagdsaison beim Abschuss auf bleihaltige Munition verzichtet.
Personalabbau ausgeschlossen
Durch die gestiegenen Holzpreise erhöhte sich der Jahresumsatz der BaySF um 8,1 Prozent auf 339,7 Millionen Euro. Der Fehlbetrag beim Ergebnis vor Steuern halbierte sich fast auf 19,2 Millionen Euro. Die BaySF-Aufsichtsratsvorsitzende, Bayerns Forstministerin Michaela Kaniber (CSU), erklärte, mit den neuen Bilanzzahlen sei das Unternehmen wieder "in ruhigerem Fahrwasser" unterwegs. Wegen der vielfältigen Auflagen beim Waldumbau schloss sie einen Personalabbau bei den Staatsforsten aus. Forderungen von Naturschutzverbänden und den Grünen nach einem Verbot des Verkaufs staatlicher Waldflächen für Gewerbegebiete wies Kaniber zurück. "Davon halte ich nichts", sagte sie. Es müsse im Einzelfall eine Abwägung zwischen dem Waldschutz und den Entwicklungsmöglichkeiten von Kommunen geben.
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