Von der Europäischen Union werden voraussichtlich keine zusätzlichen Impfstoffe ins bayerisch-tschechische Grenzgebiet geliefert. Man werde die an der Bevölkerungszahl ausgerichtete Belieferung des von der EU bestellten Impfstoffs an die Mitgliedsstaaten ohne weitere Priorisierung fortsetzen, erklärte der Vertreter der EU-Kommission in Deutschland, Jörg Wojahn, im Europaausschuss des Landtags.
Bevorzugte Beschickung möglich
Würde man daran etwas ändern, käme man bei 27 Mitgliedsstaaten "in Teufels Küche", weil sich dann einzelne Staaten benachteiligt fühlen würden. Das gefährde das gesamte Verteilsystem. Innerhalb der Staaten sei aber eine bevorzugte Beschickung einzelner Regionen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Menge möglich, betonte Wojahn.
Immerhin machte er Hoffnung auf insgesamt mehr Impfstoff. "Wir haben genug Bestellungen in der Pipeline und die Sicherheit und das Vertrauen, dass die zugesagten Mengen auch fristgerecht geliefert werden", sagte Wojahn. Einzige Unwägbarkeit seien technische Probleme bei den Herstellern. Schon im April aber könnte der Impfstoff des US-Herstellern Johnson & Johnson auch in der EU verfügbar sein.
Bald modifizierte Impfstoffe für Mutationen?
Das Zulassungsverfahren laufe und könnte bereits Mitte März abgeschlossen sein. Mit zwei Herstellern habe die EU inzwischen auch Lieferverträge für modifizierte Impfstoffe geschlossen, die besser an die sich verbreitenden Mutationen angepasst seien. Wojahn relativierte auch die EU-Kritik an den Grenzkontrollen zu Tschechien. Man habe aus Brüssel nur darauf gedrängt, dass es dabei Ausnahmen für Pendler und das Transportgewerbe gebe. "Grenzkontrollen müssen verhältnismäßig sein und Ausnahmen enthalten", betonte Wojahn. Dies sei durch die aktuellen Regelungen gewährleistet.
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