In der Bekämpfung der Corona-Pandemie berufen sich viele auf die Evidenz, also auf Daten und Zahlen als Grundlage für Entscheidungen über Maßnahmen zu Eindämmung. Es hilft, auch bei den staatlichen Hilfen für Menschen und Unternehmen zu prüfen, was ankommt und was die gewünschte Wirkung entfaltet. Analysen von Wirtschaftswissenschaftlern zeigen, dass die Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zu viel Geld gekostet hat, für das was damit letztlich erreicht worden ist.
Dagegen war der Kinderzuschlag von 300 Euro weitaus erfolgreicher. Obwohl dieser die Staatskasse deutlich weniger gekostet hat als die Mehrwertsteuersenkung. Viele Familien waren schlicht darauf angewiesen, um in der Pandemie über die Runden zu kommen. So floss das Geld schnell in den Wirtschaftskreislauf zurück. Allein vor diesem Hintergrund ist es nicht zu verstehen, warum die Koalition diesmal so zaghaft ist, und nur einen Kinderzuschlag von 150 Euro zahlen will.
Wegen Corona haben große Teile der Bevölkerung Einbußen. Diejenigen die ohnehin wenig verdienen, leiden besonders schwer. Das trifft deren Kinder hart. Daher wäre ein Zuschlag von mindestens 300 Euro angebracht.