Die Richtung stimmt, doch eine wirkliche Neuordnung der EU-Agrarpolitik ist auch diesmal ausgeblieben. Nach zwei Jahren Verhandlung und einer Marathonsitzung zum Schluss haben sich die Staaten auf eine Linie geeinigt. Damit ist klar: Eine Reform wird es erst nach dem Jahr 2030 geben, in der nächsten Sieben-Jahres-Periode.
Beendet ist die Debatte aber nicht. Die EU-Staaten müssen noch eine gemeinsame Position mit dem europäischen Parlament finden. Gelegenheit, an dem einen oder anderen Rad zu drehen: Denn weiterhin fließen rund drei Viertel der Subventionen direkt an die Landwirte. Das hilft vor allem Großbetrieben. So erhalten ein Deutschland die fünf großen Agrarholdings nach Angaben der Bundestagfraktion der Grünen je zwischen 2 und 5 Millionen Euro jährlich. Während der größte Teil der Betriebe nach einer Aufstellung der Bundesregierung maximal 25 000 Euro erhält. Der Großteil aller deutschen Bauernhöfe, nämlich rund 59 Prozent, erhält nur bis 5000 Euro im Jahr.
Richtig ist es, einen Teil der Direkthilfen für die Bauern an die Teilnahme an Programmen zum Umweltschutz zu knüpfen. Wegen Corona soll das erst ab dem Jahr 2023 greifen, danach gibt es eine Übergangsfrist. Klar ist aber auch, das kostet die Bauern Geld. Es liegt an den Verbrauchern, das zu unterstützen und nicht auf Billigprodukte auszuweichen.