Landtag lehnt Kostenübernahme von Fischotter-Zäunen ab

München
07.12.2022 - 17:04 Uhr

Um Bayerns Teichwirte vor Fischotterschäden zu schützen, haben die Grünen die vollständige Übernahme der Kosten für den Bau von Schutzzäunen durch den Freistaat gefordert. Im Landtag fanden sie dafür keine Mehrheit.

Die bayerischen Grünen forderten eine Kostenübernahme des Freistaats für den Bau von Fischotter-Schutzzäunen. Im Landtag fanden sie dafür keine Mehrheit.

Die Grünen sind im Agrarausschuss des Landtag mit einem Antrag gescheitert, den bayerischen Teichwirten die Kosten für den Bau von Schutzzäunen gegen den Fischotter vollständig zu ersetzen. Zudem sollte der Personenkreis der Geförderten auch auf kleinere nicht-gewerbliche Fischzüchter ausgeweitet werden. CSU und Freie Wähler lehnten den Vorstoß als nicht zielführend ab, weil er keine Regelung zur Reduzierung des Fischotterbestandes enthielt. "Wer den Erhalt der Teichwirtschaft wirklich will, der muss auch Maßnahmen zur Entnahme des Fischotters ermöglichen", erklärte der CSU-Abgeordnete Alexander Flierl.

Nach den Vorstellungen der Grünen sollte die staatliche Förderung für Schutzzäune von 50 auf 100 Prozent erhöht werden, zudem sollten Teichwirte Fischotterschäden vollständig erstattet bekommen, nicht nur wie bisher zu 80 Prozent. "Es kann nicht sein, dass sich die Staatsregierung öffentlich zur Teichwirtschaft in Bayern bekennt, gleichzeitig jedoch viel zu wenig finanzielle Unterstützung leistet", sagte der Grünen-Abgeordnete Christian Hierneis. Mit Bestandsregulierung allein ließen sich die Probleme nicht lösen. Ohne ergänzende Schutzmaßnahmen es werde trotzdem weiter zu Schäden kommen. "Wer einen Zaun bauen will, muss die Kosten voll ersetzt bekommen", forderte Hierneis.

Flierl bewertete den Grünen-Antrag als "zu kurz gesprungen". Wichtig für die Teichwirte sei nun, dass endlich rechtssichere Vorgaben zur Entnahme von Fischottern erlassen würden. Zudem warnte Flierl vor immensen Kosten. Bayernweit hätten Fischteiche eine Uferlinie von rund 9000 Kilometern. Selbst wenn davon nur die Hälfte bezäunt werde, würde dies Kosten von bis zu 350 Millionen Euro bedeuten – was Hierneis anzweifelte. Laut Flierl könnten die Teichwirte im kommenden Jahr ohnehin mit einer höheren Förderung rechnen. Dann werde der Höchstsatz von 50 auf 60 Prozent angehoben.

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