München
02.04.2025 - 14:39 Uhr

Bayerischer Kulturfonds: Oberpfalz erhält 27,8 Prozent der Fördermittel

In Zeiten knapper Kassen Kulturprojekte auf die Beine zu stellen, wird immer schwieriger. Hilfe bietet der bayerische Kulturfonds. Die Oberpfalz profitiert davon heuer besonders.

Für den Umbau und die Barrierefreiheit des Oberpfälzer Künstlerhauses „Kebbel Villa“ in Schwandorf schießt der Freistaat aus dem Kulturfonds 108 000 Euro zu. Archivbild: Gabi Schönberger
Für den Umbau und die Barrierefreiheit des Oberpfälzer Künstlerhauses „Kebbel Villa“ in Schwandorf schießt der Freistaat aus dem Kulturfonds 108 000 Euro zu.

In die Oberpfalz fließen heuer 27,8 Prozent der 4,5 Millionen Euro aus dem bayerischen Kulturfonds. Nach Oberbayern ist das die bayernweit zweithöchste Quote. Das geht aus der Liste der geförderten Maßnahmen hervor, die sich Kunstminister Markus Blume (CSU) am Mittwoch vom Landtag bestätigen ließ. Insgesamt kommen 20 der bayernweit 131 geförderten Kulturprojekte aus der Oberpfalz, die Gesamtfördersumme beläuft sich auf gut 1,25 Millionen Euro. Mit 512 000 Euro größter Einzelposten ist die Förderung des museumspädagogischen Zentrums der Diözese Regensburg in der Domstadt. Mit zehn Projekten ist Regensburg bezirksweiter Förderschwerpunkt.

Für den Umbau und die Barrierefreiheit des Oberpfälzer Künstlerhauses „Kebbel Villa“ in Schwandorf schießt der Freistaat aus dem Kulturfonds 108 000 Euro zu. Weitere 81 000 Euro gibt es für die Errichtung eines Depots für das Bergbau- und Industriemuseum im Kulturschloss Theuern (Landkreis Amberg-Sulzbach). Die restlichen Mittel für die Oberpfalz verteilen überwiegend auf kleine Kulturprojekte. So erhält die Stadt Waldsassen 20 600 Euro für ihr „Europa-Sommer-Open-Air“, mit 5000 Euro wird die Sonderausstellung „100x Mathias Michael Prechtl“ im Stadtmuseum Amberg unterstützt.

Die Grüne Kulturpolitikerin Sanne Kurz wertete die niedrigen Antragszahlen aus gerade aus ländlichen Regionen und den bayernweit rückläufigen Mittelabruf aus dem Kulturfonds als „Alarmsignal“. Viele klamme Kommunen könnten sich den Eigenanteil für die geforderte Kofinanzierung der Fördermittel nicht mehr leisten. Ihnen fehle das „Kleingeld“, um die staatliche Unterstützung abholen zu können. Kurz forderte deshalb eine Reform des Kulturfonds. Es müssten vor allem die Regeln für die Eigenanteile der Kommunen zu deren Gunsten verändert werden.

Eine regional ausgewogenere Mittelverteilung mahnte Katja Weitzel (SPD) an. Nur so könne sich die kulturelle Vielfalt im ganzen Land gleichmäßig entwickeln. Weitzel regte einen „Runden Tisch“ für eine Reform des Kulturfonds an. „Gemeinsam mit Expertinnen und Experten können wir dem Kulturfonds als bedeutendes Förderinstrument ein Update verpassen und ihn noch stärker auf die Bedürfnisse der freien Kulturszene im Freistaat abstimmen“, sagte sie. Blume betonte dagegen, mit dem Fonds werde die kulturelle Vielfalt in Bayern schon jetzt unterstützt. Zudem gebe er innovativen Ideen in der Kulturszene den nötigen Schub. Blume appellierte an die Projektträger, mehr Anträge zur Förderung zu stellen.

 
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