München
09.10.2024 - 16:43 Uhr

Bayerns Gesundheitsministerin appelliert für Patientenverfügung bei Demenz

Die Zahl der unter Demenz leidenden Menschen steigt auch in Bayern. Die Staatsregierung rät deshalb, rechtzeitig mit einer Patientenverfügung vorzusorgen. Eine neue Broschüre gibt dafür allgemeinverständliche Tipps.

Immer mehr Menschen leiden in Bayern an Demenz. Symbolbild: Patrick Pleul/dpa
Immer mehr Menschen leiden in Bayern an Demenz.

Justizminister Georg Eisenreich und Gesundheitsministerin Judith Gerlach (beide CSU) haben an die Bürger appelliert, mit einer Patientenverfügung rechtzeitig für den Fall einer Demenz vorzusorgen. Damit könne gewährleistet werden, "dass im Fall der Fälle der eigene Wille umgesetzt wird", sagte Gerlach. Um Hemmschwellen abzubauen und die juristisch komplexe Materie allgemeinverständlich zu machen, präsentierten die Minister in München eine neue Informationsbroschüre in leichter Sprache. In Bayern leben nach Angaben Gerlachs aktuell rund 270 000 Menschen mit Demenz, bis 2040 soll ihre Zahl wegen der zunehmenden Alterung der Gesellschaft auf 380 000 steigen.

Eisenreich riet dazu, zum Abschluss der Verfügung auf die auf der Internet-Seite des Justizministeriums kostenlos abrufbaren Formulare zurückzugreifen. Dort findet sich auch die Broschüre zum Download. Das offizielle Formular berücksichtige die aktuelle Rechtslage und schließe Missbrauch aus. Zudem empfahl Eisenreich, auch eine Vorsorgevollmacht und eine Betreuungsverfügung abzuschließen. Dies sei umso wichtiger, als im Falle einer Demenz oder dem Verlust der Geschäfts- und Testierfähigkeit durch Krankheit oder Unfall ohne Verfügung ein gesetzlicher Vertreter durch ein Gericht bestimmt werde. Ehegatten hätten nur sehr eingeschränkt ein Vertretungsrecht, Kinder der Betroffenen gar keines. Diese könnten aber über rechtzeitig unterschriebene Verfügungen eingesetzt werden.

 
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