München
19.01.2024 - 17:39 Uhr

An Bayerns Grundschulen soll mehr Deutsch und Mathe unterrichtet werden

Die schlechten Ergebnisse der neuen "Pisa"-Studie haben die Bildungspolitik aufgeschreckt. Bayerns Schulministerin Anna Stolz zieht Konsequenzen für die Grundschulen in Bayern. Dort soll es mehr Unterricht in Deutsch und Mathematik geben.

Mit einem weitreichenden Maßnahmenpaket für Grundschulen will Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) auf das Abrutschen Deutschlands bei der internationalen Schulvergleichsstudie "Pisa" reagieren. Symbolbild: Marcel Kusch/dpa
Mit einem weitreichenden Maßnahmenpaket für Grundschulen will Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) auf das Abrutschen Deutschlands bei der internationalen Schulvergleichsstudie "Pisa" reagieren.

Mit einem weitreichenden Maßnahmenpaket will Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) auf das Abrutschen Deutschlands bei der internationalen Schulvergleichsstudie "Pisa" reagieren. "Es wird in Bayern eine Pisa-Offensive geben", erklärte Stolz im Gespräch mit dieser Zeitung. "Herzstück wird eine Neuausrichtung der Stundentafel in der Grundschule mit einer klaren Fokussierung auf Deutsch und Mathematik sein. Für diese Fächer schaffen wir in der Grundschule sechs Stunden mehr Zeit", sagte sie. Stolz geht damit über die Ankündigungen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hinaus, der lediglich für das Fach Deutsch mehr Unterricht vorgesehen hatte.

Konkret plant Stolz bereits ab dem kommenden Schuljahr eine zusätzliche Deutschstunde pro Woche und Jahrgangsstufe in der Grundschule. Statt sechs werden dann wöchentlich sieben Stunden unterrichtet. In Mathematik kommt in der 1. und der 4. Klasse eine Wochenstunde dazu. Gleichzeitig nimmt Stolz Anpassungen in der Stundentafel vor, die Gesamtstundenzahl in der Grundschule bleibt aber gleich. Gelingen soll dies durch mehr flexible Unterrichtsgestaltung in den anderen Fächern, erläuterte sie. Hier soll den Schulleitern und Lehrkräften vor Ort in einem gewissen Rahmen mehr Entscheidungsfreiheit gewährt werden. Einzelheiten dazu will Stolz in zwei bis drei Wochen vorlegen.

Daneben arbeitet das Kultusministerium an einer Reform der Lehrpläne in der Grundschule. Auch bei diesen soll der Fokus noch stärker auf die Vermittlung der Kernkompetenzen im Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt werden. Zudem will Stolz neben den verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung auch regelmäßige "Lese-Screenings" einführen, um Lernfortschritte, aber auch Förderbedarfe zu ermitteln. Wichtig sei ihr darüber hinaus die engere Zusammenarbeit mit den Eltern, weil diese eine Schlüsselfunktion bei der Förderung der Basiskompetenzen hätten, sagte Stolz. Zielgerichtete Lehrerfortbildungen, Unterrichtsmaterialien und die Stärkung der frühkindlichen Sprachförderung sollen das Maßnahmenpaket "ergänzen und abrunden".

 
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