München
16.04.2023 - 13:40 Uhr

CSU-Fraktionsvize aus der Oberpfalz stößt "Zukunftsprozess" an

Schon seit Jahren wirbt die CSU damit, mit ihrer Politik "näher am Menschen" zu sein. Der Tobias Reiß hat den Anspruch nun ernst genommen und in Dutzenden Bürgergesprächen einen "Zukunftsprozess" aufgesetzt.

Tobias Reiß Archivbild: Gabi Schönberger
Tobias Reiß

Die CSU-Landtagsfraktion will in ihre Politik künftig stärker die Bedürfnisse, Anliegen und Praxiserfahrungen der Bürger einbeziehen. Unter der Federführung von Fraktionsvize Tobias Reiß (Brand/Opf.) hat sie dazu einen ins Jahr 2030 gerichteten "Zukunftsprozess" angestoßen, dessen Ergebnisse am Montag in München vorgestellt werden. "Wenn die Menschen ernsthaft einbezogen werden, wächst Vertrauen in die Politik und das ist entscheidend, wenn wir unsere Demokratie stärken wollen", erklärte Reiß im Vorfeld der Veranstaltung. Man dürfe "nicht am Volk vorbeiregieren", sonst laufe Politik Gefahr, die Bodenhaftung zu verlieren.

In zahlreichen Gesprächsrunden haben CSU-Abgeordnete im vergangenen Jahr nicht nur Funktionäre und Verbandsvertreter zu verschiedenen Themenfeldern befragt, sondern bewusst unter anderem Arbeitnehmer, Handwerksmeister, Lehrkräfte und Dienstleister im Gesundheitsbereich. Mit diesen wurden unter dem Motto "Bayerns Zukunft trägt meine Handschrift" Handlungsanregungen für die fünf übergeordneten Politikbereiche wie Bildung, Mobilität, Gesundheit, Sicherheit sowie "Green-Tech" erarbeitet. Als eine zentrale These filterte Reiß die Verlagerung von mehr Entscheidungskompetenzen auf untere Ebenen heraus. Als Beispiel nannte er die Stärkung der Schulleiter bei Teilzeitwünschen von Lehrkräften und "Elternarbeit auf Augenhöhe".

In Gesprächen mit Handwerkern und Gewerkschaftern wurde Reiß mit dem Wunsch konfrontiert, in allen Schularten frühzeitig eine echte Berufsorientierung zu implementieren. Als Konsequenz will sich Reiß nach der Landtagswahl dafür einsetzen, dies nach dem Vorbild Thüringens auch in Bayern gesetzlich zu regeln. Handlungsbedarf erkannte er zudem im Bereich der Notarztversorgung. "Hier müssen wir dem Bedürfnis der Bürger nach landesweit schneller Hilfe gerecht werden", erklärte Reiß. Konkrete Vorschläge für ein bayernweit auf den ländlichen Raum heruntergebrochenes Konzept zur Notarztrekrutierung und -ausbildung gebe es in der nördlichen Oberpfalz, wo interessierte Hausärzte schrittweise an die entsprechenden Aufgaben und Anforderungen herangeführt würden.

 
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