Der Umweltausschuss des Landtags verabschiedete einen Antrag von CSU und Freien Wählern, mit dem künftig unter bestimmten Voraussetzungen auch ein Abschuss der Vögel möglich werden soll. Die Zahl der Tiere hat sich von rund 1000 Brutpaaren im Jahr 1950 inzwischen auf geschätzte 17 000 erhöht. Wo die Vögel massenhaft auftreten, sorgen sie für erhebliche Schäden in der Landwirtschaft sowie für Verschmutzung und Lärmbelästigung in Wohngebieten. Bisherige Versuche, die Krähen auf andere Weise zu vergrämen, hatten kaum Wirkung gezeigt.
Der Antrag sieht vor, zunächst im Rahmen eines Pilotprojekts verschiedene Entnahmevarianten zu testen. Dazu gehört auch der Abschuss. Um eine konsequente Bejagung zu ermöglichen, fordern CSU und Freie Wähler zudem, den Schutzstatus der Saatkrähe herabzusetzen. Aufgrund der positiven Populationsentwicklung könne man in Bayern von einem guten Erhaltungszustand der Art ausgehen, erklärte der CSU-Abgeordnete Alexander Flierl. Dass auch die "letale Vergrämung" in die Prüfung einbezogen werden soll, begründete er mit den Erfolgen der Methode beim Zurückdrängen des Kormorans.
Marina Jakob (Freie Wähler) erklärte, Ziel des Vorhabens sei eine Minimierung der von der Krähenart verursachten Schäden. Diese hätten in der Landwirtschaft enorm zugenommen, nachdem 2019 ein Beizmittel für Saatgut wegen dessen Umweltgefährlichkeit verboten worden sei. Seitdem machten sich die Krähen über ausgebrachte Saaten her. Volker Bauer (CSU) verwies zudem auf Pickschäden im Obstanbau. Diese könnten pro Betrieb im sechsstelligen Bereich pro Jahr liegen.
Grundsätzliche Zustimmung zur erleichterten Entnahme der Krähen kam auch aus der Opposition. Die AfD unterstützte den Antrag, ihr Abgeordneter Ingo Hahn warnte aber davor, die Bestände insgesamt zu dezimieren. Die Entscheidung über die Entnahme dürfe nicht zentral erfolgen, sondern müsse dort fallen, wo erhebliche Schäden aufträten. Die SPD enthielt sich der Stimme, weil sie die Herabsenkung des Schutzstatus kritisch sah. Dieser Schritt könne höchstens Folge der Ergebnisse des Pilotprojekts sein, sagte die SPD-Abgeordnete Anna Rasehorn. Ablehnung kam von den Grünen. Man wolle sich dem Forschungsvorhaben nicht verschließen, aber einer Absenkung des Schutzstatus der Saatkrähen könne man nicht zustimmen, erklärte Christian Hierneis.













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