Auf Antrag von CSU und Freien Wählern hat der Agrarausschuss des Landtags die Staatsregierung mit der Prüfung beauftragt, ob und wie die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen gegen den Wolf auf ganz Bayern ausgedehnt werden kann. Ungeachtet dessen soll es aber nach den Vorstellungen der beiden Regierungsfraktionen dabei bleiben, dass der Schutzstatus des Wolfes abgesenkt und die Entnahme von Tieren aus der Natur erleichtert wird. "Mit Herdenschutz allein können wir das Problem nicht lösen", betonte der CSU-Abgeordnete Alexander Flierl.
Laut Flierl soll die Staatsregierung nun ergebnisoffen prüfen, ob die Ausweitung der Herdenschutzförderung auf ganz Bayern finanziell tragbar ist und von der Verwaltung geleistet werden kann. Ziel müsse ein "einfacher und effizienter Vollzug" sein, sagte Flierl. Als Beispiel nannte er eine Pauschalförderung für Tierhalter je nach Anzahl der geschützten Herdentiere statt der bisherigen personalintensiven Einzelfallförderung je Projekt. Nach Angaben des Agrarministeriums würde die Ausweitung der bestehenden Förderung auf ganz Bayern eine Vervierfachung der Fördersumme auf 20 Millionen Euro im Jahr sowie des Personaleinsatzes bedeuten.
Der Prüfauftrag umfasst unter anderem den Einsatz kostengünstigerer Einzäunungen, den Einsatz so genannter "Mobilställe", die Förderung von Instandhaltungsmaßnahmen an Schutzzäunen sowie die Ausdehnung der Förderkulisse auf ganz Bayern für den Einsatz von Herdenhunden. Ziel sei es, auch präventive Schutzmaßnahmen zu fördern, bevor es zu einem Wolfsriss in einer Nutztierherde gekommen sei, erklärte Flierl. Konkrete Entscheidungen sollen aber erst nach Vorlage des Prüfergebnisses erfolgen. Die Grünen begrüßten den Antrag. Er enthalte mehrere von der Koalition bisher abgelehnte Forderungen der Grünen, sagte deren Angeordnete Gisela Sengl. Auch SPD, FDP und AfD votierten für den Antrag.



















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