In der nördlichen Oberpfalz werden zwei neue Technologietransferzentren (TTZ) gegründet. Das beschloss der Ministerrat auf seiner Sitzung am Dienstag. In Kemnath (Landkreis Tirschenreuth) wird unter Federführung der Technischen Hochschule Deggendorf und in Kooperation mit OTH Amberg-Weiden das TTZ "Innovations-Ökosystem Kemnath" entstehen. Es soll sich vor allem um die Firmenneugründungen das Thema Entrepreneurship widmen. In Weiherhammer /Landkreis Neustadt/WN wird das Konzept der OTH Amberg-Weiden für ein "AI-driven Factory of the Future" umgesetzt.
Konkret geht es dabei um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der industriellen Produktion sowie in Sprachmodellen. Insgesamt wird es bayernweit sechs neue TTZ geben, der Freistaat fördert deren Einrichtung mit einer Anschubfinanzierung von 25 Millionen Euro. Nach Angaben von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) soll es einmal in jedem bayerischen Landkreis ein TTZ geben. Mit den neu beschlossenen werden es dann 54 sein. "Wir bringen damit den Technologietransfer in die Fläche und unterstützen Mittelständler in allen Regionen Bayerns bei der Umsetzung von Innovationen", sagte Blume.
Der Zuschlag für Weiherhammer soll nach Aussage der Antragsteller um Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger und OTH-Professor Wolfgang Weber auch deshalb erfolgt sein, weil kein Neubau erforderlich ist. Der Landkreis Neustadt/WN übernimmt die Mietkosten in den Räumen der Lars-und-Christian-Engel-Stiftung (LUCE) auf dem Gelände des Maschinenbauunternehmens BHS Corrugated. Die BHS und rund 50 weitere Mittelständler haben zuvor konkretes Interesse an der Ansiedlung und der Anwendung der TTZ-Forschung im eigenen Unternehmen bekundet.
Der Ministerrat hat am Dienstag außerdem das Ausweisungsverfahren für die Aufnahme des Landschaftsgartens mit Felsenlabyrinth an der Luisenburg bei Wunsiedel in die Liste der Nationalen Naturmonumente gestartet. Zusammen mit der Freilichtbühne bestehe an der Luisenburg eine kulturhistorische Verbindung von urwüchsiger Naturlandschaft und Kultur, heißt es in dem Beschluss. Daneben habe das Gebiet eine "hohe naturschutzfachliche Wertigkeit" als Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten wie dem Sperlingskauz, dem Schwarzspecht, dem Uhu und bemerkenswerten Moosen wie dem Leuchtmoos. Das Ausweisungsverfahren unter Einbeziehung der Regierung von Oberfranken und der Beteiligten vor Ort bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Dabei geht es auch um den Gebietsumgriff des neuen Nationalen Naturmonuments. Nach der Weltenburger Enge bei Kelheim wird die Luisenburg das zweite dieser Art in Bayern sein.
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