Nabburg
13.12.2022 - 15:50 Uhr

Medaillen für junge Lebensretter aus Nabburg

"Wahre Helden" der Gesellschaft hat Regierungspräsident Walter Jonas mit Medaillen und Urkunden geehrt. Auch in Nabburg und am Steinberger See waren Lebensretter aktiv: Ein Traktor und ein Bad im See wären sonst zum Verhängnis geworden.

"Sie sind für mich wahre Helden in unserer Gesellschaft." Mit diesen Worten bedankte sich Regierungspräsident Walter Jonas bei neun Lebensrettern, die er mit ihren Angehörigen in den Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz eingeladen hatte. Im Rahmen einer Feierstunde am 9. Dezember in Regensburg hat Jonas diesen Lebensrettern für Hilfsaktionen in der Oberpfalz Medaillen und Urkunden verliehen und ihnen öffentliche Anerkennung ausgesprochen. Sie hätten Mut bewiesen, Verantwortung in der Stunde der Not übernommen und durch ihr umsichtiges Handeln Leben gerettet, so heißt es in einer Pressemitteilung.

Dieser Einsatz sei in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. Menschen würden wegschauen, sich nicht um Nachbarn kümmern oder bei Gefahr sogar weglaufen. Es sei Jonas ein persönliches Anliegen, das selbstlose Handeln der Helden zu ehren. Besonders hob Jonas zwei sehr junge Lebensretter hervor. Ihre Anwesenheit stimme ihn zuversichtlich. "Das ist der beste Beweis dafür, dass auch unsere jungen Menschen nicht einfach wegschauen", lobte Jonas.

Die jungen Lebensretter stammen beide aus Nabburg: Franz-Josef Heigl und Lukas Mutzbauer. Der 14-jährige Franz-Josef wurde zusammen mit Steffi Günther für die gemeinsame Rettung eines Jungen aus dem Steinberger See geehrt.

Beinahe ertrunken

Es war der 27. Juni 2021, ein schöner Sommertag. So kam es, dass die Oberbayerin Steffi Günther aus Ingenried mit ihrem Sohn einen Ausflug zum Steinberger See machte. Auch Franz-Josef verbrachte den Tag am See. Nicht weit von Günther und Heigl spielte ein kleiner Junge im Wasser. Der Badespaß währte jedoch nicht lange: Der Achtjährige geriet in Panik, tauchte immer wieder unter, rang nach Luft. Geistesgegenwärtig rief Franz-Josef, der die Lebensgefahr erkannte, laut um Hilfe.

Günther sprang ohne Zögern voll bekleidet ins Wasser und schwamm zu der Stelle, wo der Junge untergegangen war. Wie der Laudatio auf die Lebensretter zu entnehmen ist, war der Kopf des Buben zu dem Zeitpunkt bereits etwa einen halben Meter unter Wasser. Günther rettete das Kind ans Ufer. Dort brachte sie den Achtjährigen, der noch unter Schock stand, in die stabile Seitenlage und stand ihm bei, bis er von der Wasserwacht versorgt und zur weiteren Behandlung in das Kinderklinikum St. Hedwig in Regensburg gebracht wurde. Der Zusammenarbeit von Günther und Heigl ist es zu verdanken, dass der Junge heute wohlauf ist. "Sie beide haben vorbildlich reagiert und Hand in Hand agiert", heißt es in der Laudatio.

Enkel rettet Opa

Der jüngste unter den Helden ist Lukas Mutzbauer: Er war erst sechs Jahre alt, als er seinen Großvater nach einem Unfall rettete.

Lukas und sein Opa waren am 26. September 2021 mit Traktor und Anhänger auf den Acker gefahren. Der Anhänger war mit zwei Silageballen beladen. Doch dann kippte er zur Seite – direkt auf den Fuß des Großvaters. Der Enkel wusste, dass er sofort Hilfe für seinen Opa holen musste, der im wahrsten Sinne des Wortes in der Klemme war. Er lief zu einem nahegelegenen Radweg. Dort alarmierte er zwei Fahrradfahrer, die sogleich den Notruf wählten. So ist es nur dem damals Sechsjährigen zu verdanken, dass der Rettungsdienst den Großvater bergen, rechtzeitig Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und somit Schlimmeres verhindern konnte. "Du hast besonnen und entschlossen reagiert und deinen Opa vor größeren gesundheitlichen Schäden bewahrt. Das verdient großen Respekt", betont Jonas in der Laudatio. An der Feier in Regensburg nahmen auch Bürgermeister Frank Zeitler und die stellvertretende Landrätin Birgit Höcherl teil.

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