Oberpfalz
03.06.2020 - 19:12 Uhr

Arbeitsmarkt: Oberpfalz mit günstigster Entwicklung

Geschäfte und Restaurants haben wieder geöffnet, der Alltag kehrt langsam zurück. Doch auf dem Arbeitsmarkt schlägt die Corona-Pandemie jetzt durch. Die Oberpfalz trotzt diesem Trend.

Knapp sieben Prozent mehr Arbeitslose gibt es in der Oberpfalz im Vergleich zum Vorjahr - schuld ist die Coronakrise. Bild: Boris Roessler
Knapp sieben Prozent mehr Arbeitslose gibt es in der Oberpfalz im Vergleich zum Vorjahr - schuld ist die Coronakrise.

(dpa/we) Die Coronakrise macht sich deutlich auf dem bayerischen Arbeitsmarkt bemerkbar. Im Mai stieg der Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum April um 6,9 Prozent auf 290 580. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 44,4 Prozent, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag bei 3,8 Prozent - dem höchsten Wert für einen Mai seit zehn Jahren.

Die günstigste Entwicklung im Freistaat zeigt sich in der Oberpfalz. Wie sonst nur noch in Niederbayern, kann sich die Arbeitslosenquote auch in der Oberpfalz unverändert halten. Sie beträgt 3,3 Prozent und liegt damit um 0,3 Punkte noch besser als in Niederbayern. Dennoch schlägt auch hier im Vorjahresvergleich ein hoher Verlust an Arbeitsplätzen zu Buche. Zu Zeiten der Corona-Pandemie gibt es in der Oberpfalz mit 21 594 Personen um 36,5 Prozent mehr Arbeitslose zu verzeichnen als im Mai 2019.

"Große Herausforderungen"

"Trotz der Lockerungen der Beschränkungen steht die bayerische Wirtschaft noch vor großen Herausforderungen", sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. "Manche Bereiche der Wirtschaft sind weiterhin geschlossen, Lieferketten funktionieren noch nicht überall, andere Vertriebswege müssen gefunden werden." In der Folge nutzten Unternehmen Kurzarbeit und flexible Arbeitszeiten, um ihre Belegschaft zu halten.

Im Mai gingen bei der Regionaldirektion 13 364 Anzeigen für Kurzarbeit in Bayern ein. Im März und April zusammen waren es 125 998. Wie viele Mitarbeiter die Betriebe am Ende tatsächlich in Kurzarbeit schicken, kann die Arbeitsagentur eigenen Angaben nach erst nach deren Abrechnung sehen. Dafür haben die Unternehmen drei Monate Zeit. Daher liegen zurzeit auf Länderebene nur Daten aus dem Februar - also vor Beginn der Corona-Krise - vor. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bremsen in diesem Jahr auch die für Mai übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum April zog die Nachfrage nach Arbeitskräften in Bayern aber wieder an.

Wieder mehr offene Stellen

Im Mai waren knapp 15 200 offene Stellen bei der Regionaldirektion gemeldet und damit 17,2 Prozent mehr als im April. Im Vergleich zum Mai 2019 ist das aber ein Rückgang um 42,7 Prozent. Vor allem Gastgewerbe, Industrie, Gesundheits- und Sozialwesen und Handel suchten weniger Arbeitskräfte. Der Deutsche Gewerkschaftsbund in Bayern forderte Landesregierung und Unternehmer zum Handeln auf. "Neben der Beschäftigungssicherung muss nun die Qualifizierung von Arbeitslosen und Beschäftigten ins Zentrum rücken", teilte der Vorsitzende Matthias Jena mit.

Weiden in der Oberpfalz03.06.2020
 
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