Gummistiefel, die an Ortsschildern hängen, sind Teil einer Protestaktion der Vereinigung "Land schafft Verbindung" (LSV). Die Landwirte sind wütend auf die vorgesehene Streichung von Steuervorteilen für Agrardiesel und rufen zur Protestwoche auf. Wegen der angekündigten Sternfahrten kann es Einschränkungen im Straßenverkehr geben.
Eine Übersicht (Stand: 08.01.2024):
Was man über die Bauernproteste ab dem 8. Januar wissen muss
Ab 8. Januar protestieren die Landwirte erneut gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Wo wird demonstriert? Haben die Proteste Auswirkungen auf unbeteiligte Bürger? Und was sagen die Bauern zur Unterwanderung der Proteste von rechts?
Landwirte planten Konvoi durch Landkreis Tirschenreuth
Die Vereinigung „Land schafft Verbindung“ (LsV) plante am Montag, 8. Januar, mindestens eine Protestaktion im Landkreis Tirschenreuth. Letzte Details wurden am Donnerstag mit Vertretern der Polizei, der Feuerwehr und des Landratsamts Tirschenreuth abgeklärt.
Zu einer Protestaktion haben sich die Landwirte aus dem Landkreis Tirschenreuth am Montagmorgen in Kemnath getroffen. Rund 700 Menschen nahmen an der Kundgebung teil, 600 Fahrzeuge brachen im Anschluss zur Protestfahrt in Richtung Tirschenreuth und Wiesau auf.
Proteste im Landkreis Schwandorf führen zu Staus
Traktoren fahren auf, wenn der Schwandorfer Kreisverband des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) nach den Worten von Geschäftsführer Josef Wittmann am 8. Januar das Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder (SPD) sucht. Josef Wittmann spricht auch von deutlichen Behinderungen auf den Straßen zum Auftakt dieser Aktionswoche, die mit einer Großkundgebung am 15. Januar in Berlin endet.
Im gesamten Landkreis Schwandorf machten Landwirte ihrem Frust gegen Subventionskürzungen am Montag friedlich Luft. Nur beim Abgeordnetengespräch mit Marianne Schieder drohte einer mit Revolution.
Protestzüge der Landwirte auch bei Vohenstrauß und Eschenbach
Kurzfristig kündigte das Landratsamt Neustadt zwei große Demos an - die erste schon für Freitagabend. 260 Fahrzeuge und 500 Teilnehmer zählte die Polizei bei der Demonstration der Landwirte gegen die Abschaffung von Agrar-Subventionen am Vorabend zum Dreikönigstag auf dem Vohenstraußer Marktplatz. Von Lohma aus zog sich der Korso über die Innenstadt von Vohenstrauß bis nach Altenstadt und wieder zurück.
Autos, Lkw und Traktoren bei Demo in Weiden
Dreimal verstopfte der Autokorso am Montag die Weidener Straßen. Hunderte Fahrzeuge kündigte Helmut Bauer an, der am Nachmittag eine Kundgebung auf dem Neuen Festplatz moderierte. Danach marschierten die Demonstranten durch die Stadt. Kurz: Weiden stand ein unruhiger Wochenstart bevor.
Am Montag demonstrierten zahlreiche Landwirte mit ihren Traktoren auf dem Naabwiesen-Parkplatz. Die Polizei meldet rund 100 Fahrzeuge, die sich an der Protestaktion beteiligten. Für die Bürger in Weiden und dem Landkreis Neustadt bedeutete das vor allem lange Staus und ausgefallene Busse.
Auch auf dem neuen Festplatz in Weiden wurde am Montag demonstriert. Mit dem Protest der Landwirte auf dem Naabwiesen Parkplatz hatte diese Veranstaltung allerdings nichts zu tun. Thematisch ging es in eine andere Richtung. Im Unterschied zur Demonstration am Naabwiesen-Parkplatz konzentrierten sich die Teilnehmer nicht ausschließlich auf die Belange der Landwirtschaft. Bei einer Kundgebung auf dem neuen Festplatz um 16.30 Uhr standen Themen im Fokus.
Demo mit Traktoren in und um Amberg
Aktionen sind auch bei der Stadt Amberg angemeldet. Die erste begann um 9 Uhr auf dem Dultplatz in Amberg. Die Organisation "Land schafft Verbindung" hatte eine Protestfahrt mit Traktoren angemeldet. Ab 9 Uhr trafen sich die Bauern aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach auf dem Dultplatz. Ab 10 Uhr startete die erste Rundfahrt in Richtung Sulzbach-Rosenberg.
Oberpfälzer Bauern distanzieren sich von Querdenkern
Daniel Käs, Mitorganisator des Protestes der Landwirte in Weiden, distanziert sich im Interview von der Aktion gegen Wirtschaftsminister Habeck, Querdenkern und einer parallelen Veranstaltung am Montag in Weiden.
Friedliche und aggressive Proteste
Polizei appelliert an Demonstranten
Auch die Polizei bereitete sich auf die Proteste am Montag vor. In einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz heißt es: "Die Polizei gewährleistet den hohen Schutz der Versammlungsfreiheit und versucht hierbei, Beeinträchtigungen für Unbeteiligte möglichst gering zu halten." Aufgrund der Vielzahl an Versammlungen sei trotzdem mit erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen. Claus Feldmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz, appelliert bereits am Freitag an alle Demonstrations- und Verkehrsteilnehmer, Not- und Rettungswege unbedingt freizuhalten. In einer Bilanz der Polizei heißt es, dass rund 6000 Bauern grundsätzlich friedlich demonstrierten.
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