Die Tage werden kürzer, Straßen sind zunehmend mit Laub bedeckt, der Nebel wird dichter, und es kommt teilweise bereits zu Bodenfrost und damit glatten Fahrbahnen. Zusammengefasst: Die dunkle Jahreszeit hat begonnen - der Herbst ist eingezogen. Buntes Laub und morgendlicher Nebel sind allerdings nicht nur schön anzusehen, sondern bergen auch Gefahren im Straßenverkehr. Sowohl die verminderte Erkennbarkeit von Fußgängern und Fahrradfahrern bei Dämmerung und Dunkelheit als auch die veränderte Fahrbahnbeschaffenheit bei Nebel oder Schneefall sind ein ernst zu nehmendes Unfallrisiko.
Die Polizei ruft alle Verkehrsteilnehmer auf, sich auf die veränderte Umgebung und Witterungsverhältnisse einzustellen und rät deshalb das eigene Verhalten sowie die Fahrweise und das Fahrzeug an die Herbst- und kommende Winterzeit anzupassen.
Reflektierende Kleidung für bessere Erkennbarkeit
Die schlechte Erkennbarkeit von Fußgängern und Fahrradfahrern führt bei schlechten Sichtverhältnissen, wie Dämmerung oder Regen, immer wieder zu gefährlichen Verkehrssituationen. Schon bei einer Entfernung von etwa 25 Meter sind sie kaum noch wahrzunehmen. Hier ist es für diese Verkehrsteilnehmer wichtig, dass sie mit Westen, Armbinden und Anhänger aus reflektierenden Material oder quer und längs angebrachten Streifen auf Jacke und Mantel auf sich aufmerksam machen. Dabei sollte man auf eine gleichmäßige Verteilung rund um den gesamten Körper achten, damit die 360-Grad-Sichtbarkeit gewährleistet ist. Es zählen hierbei sicherlich keine modischen Aspekte – es geht um Sicherheit. Ein besonderes Apell geht an die Eltern: Kinder sollten gut sichtbar und auffällig angezogen sein, damit sie sicher auf ihrem Schulweg unterwegs sind.
Achtung bei Wildwechsel
Besonders auf Streckenabschnitten, die mit dem Wildwechsel-Warnzeichen (symbolisiert durch einen springenden Hirsch im roten Dreieck) versehen sind, ist erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Ein verhaltenes Tempo von 70 bis 80 Stundenkilometer sollte in der Dämmerung und zur Nachtzeit das oberste Limit auf Straßen sein, die durch wildreiche Wälder führen. Die Fahrbahnränder und die angrenzenden Wälder und Felder sollten stets gut im Blick behalten werden. Besonders kritisch sind die Stunden in der Morgen- und Abenddämmerung.
Schlechten Sichtverhältnissen entgegenwirken
Vor dem Losfahren muss Eis, Reif oder feuchtes Laub von allen Scheiben entfernt werden. Achten sollte man vor dem Fahrtantritt auf klare Fahrzeugscheiben und saubere Rückspiegel. Aus Zeitgründen nur ein kleines Sichtfenster zu schaffen, kann nicht nur gefährlich werden, sondern sich bei einem Unfall auch negativ auf die Schadensregulierung seitens des Versicherers auswirken. Deswegen sollte genug Zeit vor Fahrtantritt eingeplant werden. Zudem ist das „Guckloch“ verwarnungsgeldpflichtig. Autofahrer sollten in der dunklen Jahreszeit daran denken, frühzeitig das Abblendlicht einzuschalten. Hierdurch wird Sorge getragen, dass man selbst von anderen Verkehrsteilnehmern gut und rechtzeitig gesehen wird. In der Dämmerung morgens und abends sind Fahrzeuge mit Licht eindeutig eher zu erkennen als ohne Licht. Werkstätten und der Tüv bieten kostenlose Lichttests am Auto an. Des Weiteren sollten ein Eiskratzer und Schneebesen vorsorglich bald wieder Platz im Fahrzeug finden.
Straßenverhältnisse können sich schnell ändern
Die winterlichen Verkehrsverhältnisse erfordern größeren Sicherheitsabstand. Autofahrer sollten sich nicht allein auf Hilfseinrichtungen wie ABS und ESP verlassen, sondern ihr Fahrverhalten und ihre Geschwindigkeit den Witterungsverhältnissen anpassen. Schnelle und ruckartige Lenkbewegungen, starkes Bremsen und Beschleunigen sowie riskante Überholmanöver sollten auf jeden Fall vermieden werden. In der Übergangsphase können sich die Fahrbahnverhältnisse rasch ändern. Auf laubbedeckten Fahrbahnen, bei Nässe, Frost und Schnee nimmt der Bremsweg erheblich zu, die Bodenhaftung in Bereich von Kurven nimmt dagegen deutlich ab.
Rechtzeitig den Wintercheck machen
Bei Temperaturen unter acht Grad Celsius verlieren die Sommerreifen an den Kraftfahrzeugen spürbar ihre sonst so guten Hafteigenschaften. Die Bremswege werden länger, der Halt in den Kurven lässt nach. Jetzt ist es Zeit für den Wechsel auf die Winterreifen. Hier ist die „O-Regel“ ein guter Anhalt: Winterreifen von Oktober bis Ostern aufziehen lassen. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern ist gerade im Winterhalbjahr als deutlich zu gering einzustufen. Verkehrsexperten empfehlen eine Profiltiefe von mindestens 4 Millimetern. Auch das Alter der Reifen spielt eine wesentliche Rolle, denn nach zirka sechs Jahren ist der Winterreifen ausgehärtet und verliert seine Haft- und Bremsfähigkeit auf glatten oder schneebedeckten Straßen. Zudem ist auf ausreichend Bremsflüssigkeit, Frostschutz und auf neuwertige Scheibenwischer zu achten.
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