Die bayerischen Politiker kommen in diesem Jahr in der Starkbiersaison ungeschoren davon. Es wird weder eine Fastenpredigt, noch ein Singspiel und auch kein Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg in München geben. Die Paulaner-Brauerei hat wegen des Ukraine-Krieges den diesjährigen Starkbieranstich abgesagt, bestätigte sie auf Anfrage von Oberpfalz-Medien am Donnerstag. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk berichtet.
"Diese Entscheidung haben wir schweren Herzens getroffen", sagte der Geschäftsführer der Brauerei, Andreas Steinfatt laut Mitteilung. "In der aktuellen Situation halten wir es nicht für möglich, dass diese besondere Atmosphäre zwischen Gästen, Derbleckten und Künstlern entsteht und man befreit miteinander und übereinander lacht und manches "obischwoabt"."
Man könnte argumentieren, gerade jetzt sei die Zeit für politisches Kabarett, heißt es vonseiten der Brauerei. "Das ist richtig, aber die Salvator-Probe ist das urbayerische Derblecken und lebt auch von einer entspannten und ausgelassenen Stimmung bei der Veranstaltung." Angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine sieht Paulaner dies derzeit nicht gegeben.
Sowohl der Entwurf für die Fastenpredigt von Maxi Schafroth als auch für das Singspiel hätten schon vorgelegen. Schafroth habe den Bogen für eine gewohnt feinsinnige Rede entworfen, Stefan Betz und Richard Oehmann hätten ein tolles Konzept für das Singspiel präsentiert. Alternative Konzepte, die von der Brauerei diskutiert worden seien, würden dem "Charakter dieser Veranstaltung nicht gerecht werden".
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