München
18.10.2022 - 14:55 Uhr

Piazolo: Keine Maskenpflicht an Bayerns Schulen

An Bayerns Schulen fehlen aktuell rund 2300 Lehrkräfte wegen einer Corona-Infektion. Minister Piazolo empfiehlt den weiteren Einsatz von Luftfiltern. Eine Maskenpflicht für alle lehnt er nach aktuellem Stand ab.

Michael Piazolo, (Freie Wähler) Staatsminister für Unterricht und Kultus Bild: Peter Kneffel/dpa
Michael Piazolo, (Freie Wähler) Staatsminister für Unterricht und Kultus

Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat den Schulen und den sie ausstattenden Kommunen empfohlen, auch in diesem Winter die angeschafften Luftfilter in den Klassenzimmern laufen zu lassen. "Aus meiner Sicht sind die Luftfilter weiter als Unterstützung für den Gesundheitsschutz sinnvoll", sagte Piazolo nach einer Sitzung des Ministerrats. Zwar gebe es einen Zielkonflikt mit den Appellen zum Energiesparen, doch in der Abwägung sei die Nutzung der Geräte zu empfehlen. Viele Kommunen hatten im vergangenen Jahr die Filter mit staatlicher Unterstützung angeschafft, um die Last an Corona-Viren in der Luft von Klassenzimmern zu senken. Ihr Nutzen ist wissenschaftlich allerdings umstritten.

Bleibt bei Masken-Empfehlung

Trotz der aktuell wieder höheren Corona-Inzidenz sah Piazolo "nach aktuellem Stand keinen Anlass zur Wiedereinführung der Maskenpflicht" an Schulen. Es bleibe bis auf Weiteres bei der zu Schuljahresbeginn ausgesprochenen Empfehlung, Masken zumindest auf Begegnungsflächen wie Treppenhäusern oder Fluren zu tragen. Ungeachtet dessen sei es Lehrkräften und Schülern freigestellt, Masken auch im Unterricht aufzusetzen. Dies gelte insbesondere für schwangere Lehrerinnen und deren Klassen. Auch das sei aber keine ministerielle Anordnung, betonte Piazolo. Derzeit würden an den Schulen rund 2300 Lehrkräfte wegen einer Corona-Infektion ausfallen. Das entspreche einem Anteil von 2,37 Prozent.

Mehr Medienkompetenz mithilfe einer App

Der Ministerrat beschloss zudem, die digitale Kompetenz von Schülerinnen und Schülern weiter zu stärken. Helfen soll dabei die Medienkompetenz-App "Wo ist Goldi? – Sicher Surfen im Netz", die Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) vorstellte. Sie soll Grundschulkinder ab acht Jahren spielerisch über Gefahren im Internet und bei der Nutzung von Smartphones aufklären. Schwerpunkt sei der Umgang mit dem um sich greifenden Cyber-Mobbing, erklärte Gerlach.

Zudem gehe es um Desinformation und Manipulation im Internet und den sozialen Netzwerken sowie um Datenschutz und Internetsicherheit. Die App habe einen Informationsbereich für Eltern und soll nun auch für Lehrer für den Einsatz im Unterricht angepasst werden. Eine Verpflichtung zur Nutzung im Unterricht werde es laut Piazolo nicht geben. Er werbe aber für den Einsatz im Rahmen der Medienerziehung.

 
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