Mit seiner Unterschrift hat Generalvikar Michael Fuchs dem Bistum Regensburg diese Woche ein ambitioniertes Ziel auferlegt: Der Chef der Diözesanverwaltung segnete ein Integriertes Klimaschutzkonzept und damit den Plan ab, bis 2030 den CO2-Ausstoß der Diözese zu halbieren.
Konkret geht es um jährlich mindestens 60 000 Tonnen CO2, wie Beate Eichinger von der Fachstelle für Umwelt & ökosoziale Gerechtigkeit im Bistum erklärt. Der Wert sei eigens erhoben worden, so gut es möglich ist. Eine exakte Erhebung könne das Bistum nicht leisten.
28 000 Haushalte
Relativ genau sind Energieverbrauch und CO2-Ausstoß der gut 5000 Gebäude der Diözese erfasst. Schwieriger ist es beim Bereich Verkehr, in den nur die Fahrten der hauptamtlichen Mitarbeiter eingingen. Bei der "Beschaffung" flossen "Verpflegung" und "Papier" ein.
In diesen drei Bereichen sollen bis 2030 30 000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Das entspricht etwa 107 Gigawattstunden. Das bedeutet, das Bistum will den Energieverbrauch von gut 28 000 deutschen Durchschnitts-Haushalten oder den CO2-Ausstoß von rund 5450 Durchschnitts-Bürgern einsparen.
Den Weg zu diesem Ziel gibt das Klimaschutzkonzept vor. In zehn Sitzungen habe eine Arbeitsgruppe mit dem Institut für Energietechnik der OTH Amberg-Weiden das 100 Seiten starke Konzept erarbeitet. "Ich freue mich sehr, dass der Generalvikar nun die Umsetzung bestätigt hat", sagt Eichinger.
Diese Umsetzung lässt sich das Bistum einiges kosten: Das Konzept sieht 27 konkrete Schritte vor. So steht bis 2022 eine Million Euro zur Verfügung, um klimaschonende Projekte in den Pfarreien zu fördern. "Wenn es um eine neue Heizung geht, soll es keine Argument mehr sein, dass die umweltschonende Variante etwas teurer ist", sagt Eichinger. Den Differenzbetrag könnte der Fonds finanzieren. Außerdem sollen Kleinmaßnahmen wie neue, energiesparende Beleuchtung unterstützt werden. Die genauen Förderrichtlinien stehen noch nicht fest.
"Kritische Frage"
Klar ist, dass Mitte 2020 ein Klimaschutzmanager seinen Dienst antreten soll. Die zunächst auf drei Jahre befristete Stelle übernimmt die Koordination der Maßnahmen und soll den Pfarreien des Bistums beratend zur Seite stehen.
Die Diözese macht in einer Presseerklärung aber auch klar, dass auf dem Weg zur Klimaziel schmerzhafte Schritte nötig werden - wenn es etwa um die "kritische Frage der Reduzierung von Gebäuden" geht. Weitere Ansatzpunkte sollen "die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs sowie die Abkehr von fossil betriebenen Fahrzeugen" sein. Eine "Beschaffungsordnung" soll "die Orientierung an bio-regional-fairer Verpflegung und die Reduktion des Papierverbrauchs" befördern.
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